Tag 7 – feel free

Als wir heute morgen aufgestanden sind und die Wolken sehr tief hingen und auch sehr dunkel waren, konnten wir nicht ahnen, dass es so ein schöner Tag werden würde. Es hatte in der Nacht viel geregnet und ich bin immer wieder wegen eines lauten Rauschens aufgewacht, das ich nicht zuordnen konnte. Es hat sich daran herausgestellt, dass es ein Wasserfall im Garten war, der mich so verunsichert hatte. Unser Hausherr meinte, dass es heute zwar nicht sehr schön werden würde, aber auf alle Fälle besser als morgen. Also sind wir nach dem Frühstück frohen Mutes aufgebrochen.

Wir nächtigen derzeit mitten im Snowdonia Nationalpark, den wir heute am Mount Snowdon vorbei durchqueren wollten. Da ich mein Halstuch vergessen hatte und noch einmal ins Haus zurück musste, bekam Andreas gleich die Gelegenheit zu einem morgendlichen Sprint, um die vorbeifahrende Dampflok ins rechte Licht zu rücken. Dann ging es auch schon los. Leider war die erste Straße über den Berg nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben, sodass Andreas einen anderen Weg als den geplanten nehmen musste. Die Fahrt war auf alle Fälle sehr schön. Unser Ziel war Caernarfon, wo wir das Schloss besichtigen wollten.

Ich wusste nicht, dass in diesem Schloss 1969 Prinz Charles zum Prinzen von Wales ernannt worden war. Das Video von damals kann man sich ansehen, wie auch die Geschichte des Schlosses und viel frei zugängliche Räume der Überreste des Schlosses. Es waren viele enge Wendeltreppen auf und ab, aber es hat sich ausgezahlt. Das Wetter wurde auch immer besser und wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und gönnten uns ein Eis. Elderberry with ginger (Hollunder mit Ingwerstückchen) kann ich nur empfehlen.

Als nächstes stand der Besuch von Bryn Celli Ddu auf dem Programm. Eine prähistorische Grabstätte ähnlich wie jene großen Grabhügel, die wir in Irland gesehen hatten, nur bedeutend kleiner. Da man hineingehen kann, fragte ich mich wieder einmal, wie sie wohl vor tausenden Jahren die riesigen Steine quer über die senkrechtstehenden gelegt haben. Inzwischen war es sehr warm geworden, so dass wir das Foto beim nächsten Etappenziel gleich vom Motorrad aus schossen. Es gab ja auch nichts besonderes zu sehen, außer der Bahnstation mit dem längsten Namen, den ich hier nicht wiedergeben werde. Ich glaube, ich würde mich beim Abschreiben vertippen. Andreas wird das passende Foto in die Galerie einfügen.

Wir fuhren über eine sehr schöne Strecke weiter und hatten plötzlich eine wunderbare Aussicht vor uns – ein Meeresarm mit einer sehr schönen Brücke und mitten im Wasser eine kleine Insel mit Gebäuden darauf. Etwas links von der Brücke war dann noch eine kleine Halbinsel mit einer Kirche und einem Friedhof. Den haben wir dann noch besucht.

Als nächste Ziele standen Beaumaris Castle und ein Leuchtturm auf dem Programm. Das Schloss sahen wir uns nur im Vorbeifahren an. Da das Parken vier Pfund gekostet hätte und ich ohnehin zu müde für eine weitere Schlossbesichtigung war, fuhren wir gleich nach Penmon Point, was sich wirklich ausgezahlt hat. Da Ebbe war, konnte man sehr nahe an den Leuchtturm herangehen und auch die Umgebung war wundervoll. Dazu der Wind und der Geruch vom Meer – ich konnte mich wirklich frei fühlen. Andreas gefiel es auch und wir beschlossen dort unseren Nachmittagskaffe im Freien mit dem Ausblick aufs Meer zu genießen. Und auch die Sonne schien wunderbar warm vom Himmel.

Andreas fühlte sich beim Heimfahren auch sichtlich frei. Er hat eine andere, tolle Strecke durch den Nationalpark gefunden und hatte gemeinsam mit mir und der Schönen sichtbar Spaß daran. Für morgen haben wir noch keine genauen Pläne gemacht, da wir nicht genau wissen, wie das Wetter wird. Es gibt auf alle Fälle noch einiges zu sehen und ein paar interessante Pässe.

Bis morgen, Eva

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