Es kreischt und grammelt beim Bremsen nicht mehr

Wir sind heute wieder sehr früh aufgestanden, da wir um 8h einen Termin in der Werkstatt hatten, damit die hinteren Bremsscheiben und Bremsbeläge getauscht würden. Warum und wieso soll euch bitte Andreas erklären. Pünktlich um 8h kamen mit der Post die Ersatzteile und dann ging es schon los. Wir wurden auf einen Spaziergang geschickt und es wurde uns auch gleich ein schöner Weg beschrieben. Zu Mittag sollte der Karl wieder fahrtüchtig sein.

Das Wetter in der Früh war ein Traum – wolkenloser Himmel und es wurde auch schnell warm. Wir haben meist um die 26° :-). Der Weg verlief parallel zur Bucht und außer schönen Blumen gab es immer die Aussicht aufs Meer. Nach einer kleinen Runde von etwas mehr als einer Stunde, besuchten wir ein naheliegendes Einkaufszentrum. Pluspunkte: es gab eine Bäckerei, wo Andreas Brot kaufen und wir Kaffee trinken konnten mit einer süßen Köstlichkeit dazu. Pluspunkt Nr. 2: ich konnte zwei Jeans erstehen, die gut sitzen (bis auf die Länge) und wo die Verkäufern ausgesprochen nett war. Minuspunkt: es gab keine passende SD-Karte für Andreas. Es werden viel mehr Fotos, als er erwartet hatte. Im dritten Geschäft kaufte er dann doch eine andere als gewünscht. Vielleicht bekommen wir sie ja wo anders.

Als wir um 11:15 zur Werkstatt zurückkamen, war der Karl fertig und die Rechnung fiel weniger hoch aus als erwartet. Alles in allem viel Glück gehabt. Die ganze Geschichte kommt jetzt von Andreas: Die ganze Geschichte ist recht simpel, wenn der Bremsbelag weg ist, dann kreischt und grammelt es eben. Seit etlichen hundert Kilometer war klar, dass beim rechten hinteren Rad zumindest der äußere Bremsbelag weg war. Die Bremswirkung war nicht spürbar anders, die Geräusch Entwicklung aber schon. Da ich mir Hilfe in Trondheim erwartet habe, wollte ich auch dorthin kommen. Dazu habe ich einfach den Fahrstil geändert: Wer bremst verliert ist eine alte Regel, mit voraus schauenden Fahren erreicht man in dieser Situation aber mehr. Die Trollstigen gestern waren aber schon ein Erlebnis. Gestern sind wir von einer anderen Werkstatt zu Vianor geschickt worden und sind dort um 15:30, also 30Minuten vor Betriebsschluss, eingetroffen. Der kundige Techniker konnte noch die nötigen Teile bestellen und seine Leute so umplanen, dass wir um 8:00 als erste dran kommen. Die kaputten Teile wollte ich sehen, es war so schlimm wie erwartet. Ob jetzt ich der Schlampatasch bin oder die Firma, die mir das Pickerl bzw. ein Service gemacht hat, muss ich mir erst mit mir selber ausmachen.

Nachdem wir gezahlt hatten, fuhren wir erleichtert aus der Stadt Trondheim hinaus und folgten der E6 über Steinkjer bis kurz nach Grong, wo wir auf die Bundesstraße 17 wechselten. Die Fahrt war sehr schön und führte uns entlang des Trondheimsfjorden und eines Sees oder an Flüssen entlang. An einem größeren Rastplatz mit Blick auf einen kleinen See machten wir eine späte Mittagspause. Leider gibt es kein Foto von Andreas davon, dafür gab es wieder frische, süße Erdbeeren von einem Standel. Sehr gut. Unser fast täglicher Luxus. Bei der Fahrt fiel uns auf, dass Benzin und Diesel in dieser Gegend besonders günstig waren. Der absolute Topppreis für Diesel heute: 17,59 der Liter. (Anmerkung Andreas: Ich habe gerade für 21.79 getankt 🙁 )

In Holm sahen wir schon von weitem die Fähre und die rote Ampel. Wir reihten uns brav in der Warteschlange ein und sahen die Fähre ohne uns abfahren. Die rote Ampel war wegen einer Baustelle vor der Fähre in Betrieb und ich gehe davon aus, dass schon genug Fahrzeuge an Board waren. Wir mussten nicht allzu lange auf die Nächste warten. Es war das zweite Mal, dass wir mit einer elektrisch betriebenen Fähre unterwegs waren. Als Letzte von Board zu fahren hatte dann den Vorteil, dass Andreas gelegentlich stehen bleiben konnte, um Fotos zu schießen. Unser Ziel war der Torghatten, der Berg mit dem Loch. Als wir den Parkplatz am Fußes des Berges erreicht hatten, schaute ich genauso angestrengt wie alle anderen, um das Loch zu entdecken. Es gelang mir nicht, auch nicht mit dem Feldstecher. Wir versuchten in großen Bogennach rechts hinter den Berg zu fahren, um vielleicht von der anderen Seite etwas zu sehen. Viele Kilometer für nichts.

Andreas hatte sich das ganz anders vorgestellt und die Fotos im Internet sehen auch beeindruckend aus. Ich habe dann weiter recherchiert, während Andreas eine wirklich spektakuläre Brücke fotografierte und herausgefunden, dass man einen 6km langen Fußmarsch links um den Berg herum machen muss, um etwas zu sehen. Da auch am Fußes des Berges eine große Baustelle war, war es nicht wirklich ersichtlich gewesen. Andreas wollte nicht in Bronnoysund übernachten und es morgen noch einmal versuchen. Er hätte die 6km auch mit dem Rad zurücklegen können. Ihm ist allerdings die Lust vergangen. Wir fuhren auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht weiter und landeten schließlich bei der Anlegestelle der Fähre, die wir nehmen müssen. Leider fährt sie erst morgen früh. Also nächtigen wir heute in Holm und fahren morgen um 8:05 nach Anndalsvagen. Langsam aber sicher nähern wir uns dem Polarkreis.

So gelöst die Stimmung zu Mittag war, als wir wussten, dass die Bremsen wieder einwandfrei funktionierten, so angespannt war sie gegen Abend. Andreas war ein wenig verärgert wegen des Torghatten und ich, weil wir so lange gefahren sind, obwohl ich schon müde war. Wir haben uns angepfaucht und dann die Sache ausgeredet. Bei der schönen Landschaft, dem Blick aufs Meer, fantastischem Licht zum Fotografieren und so viel Glück mit dem Wetter kann man ja gar nicht lange herumspinnen. Außerdem haben wir heute unseren ersten Elch gesehen (Evas Meinung) oder das erste Rentier (Andreas Meinung), der/das die Straße vor uns überquert hat. Was auch immer es war, es war süß. (Anmerkung Andreas: Bitte schaut euch das Foto mit dem Rentier auf der Straße an und erklärt Eva in einem Kommentar, welches Tier das ist!)

So, genug für heute. Das Bett ruft, obwohl es draußen taghell ist und das um 23:04. Vielleicht können wir wirklich noch die Mitternachtssonne erleben. Liebe Grüße, EVA

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