Was noch gesagt werden muss und was übrig bleibt

Danke an Karl und die Schöne, dass sie durchgehalten haben. Was ich bewusst im Blog bis jetzt nicht erwähnt habe, ist das Getriebeproblem von Karl. Vielleicht erinnert ihr euch, dass sich letztes Jahr auf Rügen der 6. Gang nicht mehr einlegen ließ. Karl bekam dann nach der Reise ein Tauschgetriebe und alles war wieder gut bis vor ein paar Wochen. Da begann plötzlich der 1. Gang herauszuspringen, also brachten wir Karl in die Werkstatt. Am Freitag vor Urlaubsantritt holten wir ihn im selben Zustand wieder ab. Karl war von unserer Werkstatt zu der gebracht worden, die das Tauschgetriebe eingebaut hatte. Die hatten allerdings keine Veranlassung sich zu beeilen. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine weite Reise, aber wir wollten mit Karl primär nur auf der Autobahn fahren……. Dass es dort aber mehrfach stop and go gab oder wir wahnwitzige Umleitungen über Bergstraßen mit Spitzkehren fahren mussten, war nicht geplant. Danke an Karl, dass er sich öfter auch mit dem 2. Gang hinauf gequält hat und an Andreas‘ rechte Hand, die den 1. Gang meist drinnen halten konnte. Die Probleme mit unserer Schönen habt ihr ja mitbekommen. Sie darf genauso wie Karl jetzt in die Werkstatt.

Andreas. Er hat in allen schwierigen oder positiv formuliert herausfordernden Situationen die Nerven behalten und ist mit mir ohne Hinterradbremse durch Sardinien und die Toscana gedüst. D.h. bei jedem Bremsmanöver habe ich mich auf seinem Rückenprotektor abgestützt, um nicht mit Schwung auf ihn zu prallen. Dass er auch beim Autofahren Körpereinsatz gebraucht hat, habe ich schon berichtet. Der schwierigste Moment war wohl immer am Ende des Tages, wenn ich vor lauter Müdigkeit kaum mehr von der Bank aufstehen und absteigen konnte. Mein Held hat Geduld und Kraft bewiesen und er konnte die Schöne jedesmal halten, bis ich wieder Boden unter den Füßen hatte. Ich habe Andreas auch das erste Mal angespannt erlebt, wenn er ein Fahrzeug bewegen musste. Keine Frage, dass er die Aufgabe hervorragend gemeistert hat, aber das Zurückschieben mit Hänger auf der Fähre brachte ihn schon beim Gedanken daran zum Schwitzen. Das kenne ich von ihm nicht. Von mir weiß ich, dass ich es nicht kann.

Ich. Ich habe mich erstaunlich entspannt erlebt, obwohl ich ziemlich angespannt und absolut urlaubsreif war, als wir losgefahren sind. Dazu hat sicher beigetragen, dass ich keinen Gedanken an die Arbeit verschwendet habe, keine Nachrichten gesehen oder Zeitung gelesen habe und keine Coronazahlen serviert bekommen habe. Ich ruhte meist in mir und es sind kaum Ängste irgendwelcher Art aufgekommen. Ich fühlte mich sehr wohl 😊. Meine schönsten Momente waren auf den Bergplateaus auf über 1000m Höhe, in Assisi und am Rücken liegend im Meer. Wichtig für mich war auch Kontakt mit den Kindern und Enkelkindern zu halten. Julia hat uns mit vielen Fotos versorgt und mit Caroline haben wir häufig videotelefoniert.

Kurzinfos

Wir haben uns hauptsächlich von Pannini, Schinken, Mortadella, Butter und Eis ernährt; Andreas auch von Marillenmarmelade und noch mehr Eis 😉.

An manchen Orten auf Sardinien herrschte absolute Ruhe. Ungewöhnlich, unglaublich, wunderbar.

Als wir in Pienza waren, flogen mehrfach Kampfflugzeuge über uns hinweg. Das war im Gegensatz sehr laut aber auch sehr beeindruckend.

Es gab viele tolle Eindrücke und Erlebnisse und kaum etwas, das nicht so schön oder ärgerlich war ausgenommen die Hundehalter auf der Fähre. Obwohl es eine Hundezone gibt, ließen sie ihre Vierbeiner aufs Deck pinkeln und legten ihnen beim Warten aufs Öffnen der Garagendecks keinen Beißkorb an. Es gab viele angespannte, nervöse Menschen, unruhige Kinder und zu viele Hunde auf engstem Raum. Da hätte leicht etwas passieren können.

Was übrig bleibt:

Für zumindest die nächsten Tage der wunderbare Duft von sardischem Käse, Pecorino und Salami im Kühlschrank.

Das Gefühl gut erholt zu sein und die Hoffnung, dass dieses Gefühl noch lange anhält.

Das Wissen, dass dies sicher nicht der letzte Urlaub auf Sardinien war.

Viele Fotos mit all den wunderbaren Eindrücken aus Sardinien, der Toscana und aus Assisi allen voran das Meer mit seinen vielen Farben.

Die Freude am Motorrad fahren, dabei die Landschaft genießen oder zu träumen, und am Fotografieren.

Das Wissen, dass die Kombination Wohnmobil und Motorrad für längere Urlaube für mich momentan die ideale Form ist.

Die Bestätigung, dass der Herbst für mich die richtige Jahreszeit für Urlaub im Süden ist.

Ein geflügeltes Wort: „Wir können ja schmusen!“

Danke, dass ihr dabei wart 🧡

2 Replies to “Was noch gesagt werden muss und was übrig bleibt”

  1. Sehr schöne Bilder von eurer Reise, ich habe mich mit euch erholt 😅. Der Kinder (= unser) Camper hat schon ordentlich Kilometer am Buckel und wird erst nächsten Frühling fertig, vielleicht wagen wir dann auch so eine tolle Reise.

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