Heute stand Motorrad fahren auf dem Programm, sonst nichts. Die erste kleine Abweichung fand gleich in der Früh statt. Andreas ging den Sonnenaufgang fotografieren und dann voll motiviert laufen. Ich bin voll motiviert wieder eingeschlafen. Nach dem obligaten Sprung ins Meer und der Dusche, schwang sich Andreas auf die Schöne, um fürs Frühstück einzukaufen. Gut gelaunt und gestärkt ging es dann ca. um 10:30 wirklich los.
Bei herrlichem Wetter schraubten wir uns mit unserer Schönen immer höher in die Berge, um schließlich auf einem Plateau auf 1084m anzukommen. Es hatte angenehme 20 Grad und die Gegend war wunderbar genauso wie die Anfahrt. Es war alles dabei – Spitzkehren, weitere Kurven und auch viel klein Klein, wie es Andreas zu nennen pflegt. Es ging den ganzen Tag so weiter die Berge rauf und runter und manchmal durch eines der wenigen Dörfer bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad. In einem, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, haben wir dann zu Mittag einen Kaffee getrunken.
Andreas wollte mir heute eine Gegend zeigen wo es besonders viele und alte Korkeichen gibt. Er war 2017 mit Joschi, Julia und dem Rest der Gang dort unterwegs gewesen und ich kannte es bisher nur von Fotos. Unterwegs fiel uns immer wieder ein braunes Hinweisschild mit der Aufschrift Romanzesu auf. Ein braunes Hinweisschild bedeutet meistens Kultur, als beschlossen wir nachzusehen, worum es sich handelt.
Wir standen schlussendlich auf dem Parkplatz zu einer uralten Siedlung datiert auf 13. – 7. Jahrhundert vor Christus. Neben uns stieg gerade eine Frau mit Kind aus Feldkirch, Vorarlberg, in ihr Auto. Es sind wenige Österreicher auf Sardinien und dann triffst du jemanden mitten im Nirgendwo…. Der Besuch dieser Stätte hat sich auf alle Fälle ausgezahlt. Besonders beeindruckt hat mich, dass es eigene Versammlungs- und Kommunikationshäuser gab. Lange vor Christus war den Menschen offensichtlich bewusst, dass man miteinander reden muss, um Missverständnisse zu vermeiden und gemeinsame Lösungen finden zu können.
Es gab wundervolle Korkeichen und andere Pflanzen zu bewundern. Gelegentlich gab es sogar grünen Farn, meist ist er braun und vertrocknet. Es waren auch viele Eidechsen auf Steinen und Bäumen unterwegs. es gab einen Bereich, wo es aussah wie auf der Blockheide mit vielen großen Steinen, die Korkeichen passten halt nicht ganz. Andreas hat sich dann noch erkundigt, wie oft die Korkeichen geschält werden – alle 10 Jahre.
Nach dieser kulturellen Wissenserweiterung setzten wir unsere Fahrt fort und Andreas zeigte mir Lobe, von wo das Foto von Mario mit der Hausnummer 46 aus Keramik stammt. Für Nicht-Insider: 46 ist die Startnummer von Valentino Rossi. Anschließend fuhren wir nach La Caletta, wo Andreas und die Gang 2017 während der ersten Tour Quartier genommen hat. Tolles Hotel kann ich nur sagen. Wir haben noch ein Eis gegessen und für Julia die Apotheke fotografiert, wo sie damals ein Wärmepflaster kaufte (😉). Ich habe mich mit einem Korkrucksack zwei Geschäfte weiter beschenkt 😊.
Ohne größere Umwege oder unnötige Zwischenstopps sind wir dann nach S. Maria Navarrese zurückgefahren. Ich konnte die Fahrt sehr genießen, Andreas hatte auch seinen Spaß. Es ging/geht uns wirklich gut. Ein wichtiger Zwischenstopp vor dem Stellplatz musste sein – die kleine Pasticceria. Schließlich hatte sie Samstag und Sonntag geschlossen gehabt. Andreas kaufte wieder ein paar herrliche Köstlichkeiten für heute und morgen und eventuell auch noch Mittwoch ein.
Zurück am Stellplatz hieß es nur mehr raus aus der Montur, rein in die Badesachen und ab ins Meer. Um 19:30 schon bei Mondschein am Rücken in der ruhigen See zu treiben hat schon was 🙂. Inzwischen sind wir geduscht, haben gegessen und ein bisschen genascht und der Blog ist auch fertig. Ich denke, Andreas ist mit den Fotos auch soweit.
Gute Nacht und schöne Träume, Eva