Bewegung, Kultur und 240 km mit dem Motorrad

Andreas ist heute relativ früh aufgestanden und laufen gegangen. Für den Sonnenaufgang am Strand war es schon zu spät, also blieb ich mit ruhigem Gewissen liegen, schließlich habe ich Urlaub und darf auch einmal länger schlafen. Andreas kam gut gelaunt und ganz nass zurück, da er sich im Meer abgekühlt hatte. Nach einer richtigen Dusche fuhr er mit der Schönen in den Supermarkt und brachte frisches Gebäck mit. Wir stärkten uns für die bevorstehende Tour und kurz darauf waren wir in voller Montur startklar.

Es stand eine kleine Runde von 240 km und dem Besuch von Su Tempiesu, einem Monument aus dem 12. bis 9. Jahrhundert vor Christus auf dem Programm. Ich weiß nicht wie viele Höhenmeter wir heute gemacht haben, es waren wohl einige. Die Temperatur lag zwischen 20 und 30 Grad, je nachdem auf welcher Höhe wir uns gerade befanden, und die Landschaft und die Aussicht von den Passstraßen war atemberaubend schön. Die letzte Kilometer zum Monument fuhren wir auf Schotterstraßen und das letzte steile Stück ließ mich Andreas dann zu Fuß gehen.

Wir zogen Stiefel und das Motorradgewand aus und schlüpften in kurze Hosen und Wanderschuhe. Dann ging es ca 30 Minuten auf dem botanischen Weg bergab, wo auf Korkplatten diverse Bäume, Sträucher und Kräuter beschrieben waren. Die Platten stammten von den Korkeichen, die auf Sardinien häufig sind und kommerziell genutzt werden. Andreas machte natürlich einige Fotos und ich konnte ihn sogar zu einem Selfie mit Selbstauslöser beim Monument überreden.

Den Aufstieg wagten wir über den zoologischen Weg, der von Abbildungen diverser Waldtiere gesäumt war. Wir haben weder Wolf noch Luchs oder Schlangen gesehen aber einige pfeilschnelle Eidechsen, die vor uns die Flucht ergriffen. Dieser Weg war zwar länger aber weniger steil. Dennoch war es ganz schön anstrengend. Nach einer kurzen Verschnaufpause mussten wir wieder das Gewand wechseln und weiter ging die Tour mit unserer Schönen.

Andreas wollte mir noch an zwei unterschiedlichen Stellen das Meer zeigen. An der ersten Stelle sahen wir es schon von hoch oben und saßen dann an der Strandpromenade bei einem Eis. Die zweite Stelle erreichten wir nach einer sehr dynamischen Fahrt von ca 50 km, wobei uns zwei BMW-Fahrer (ver)folgten, um nicht den Begriff jagen zu verwenden. Andreas und ich sein ein eingespieltes Team, was so eine Situation betrifft, und der Schönen macht es sichtlich Spaß sportlich unterwegs zu sein. Es war immer eine Fahrt mit Tempo aber vor allem mit Hirn. Kenner werden es anhand des Reifenfotos beurteilen können 🙂

Zehn Minuten bevor wir wieder am Stellplatz angekommen wären, bog Andreas links ab, um mir die zweite besondere Stelle am Meer zu zeigen. Er blieb allerdings ein wenig ungünstig stehen und kam nicht mehr weg. Ich durfte also absteigen und ihn anschieben. Wo gibt’s denn so etwas? Die Schöne hat 150 PS und rund 235 kg und ich mit meinem 1,60 darf schieben….. Der Platz und die Aussicht auf Felsen und das türkise Wasser haben sich auf alle Fälle ausgezahlt.

Zurück am Stellplatz entledigten wir uns flott der verschwitzten Klamotten und warfen uns in die Fluten. Heute war es nicht windig und ich konnte mich wunderbar am Rücken treiben lassen und die Wolken beobachten. Es war ein schöner Ausklang des Tages. Beim Blog schreiben brauchten wir heute etwas Nerven, da uns WordPress öfter geschrieben hat, dass die Sitzung abgelaufen sei und plötzlich nichts mehr ging. Schlussendlich ist es jetzt geschafft. Tippfehler müsst ihr heute verzeihe, ich bin zu müde fürs Korrekturlesen.

Viel Freude mit den Fotos und gute Nacht, EVA

Ein paar kleine Anmerkungen von mir Andreas 😉 :

1. Das letzte Stück ca. 20m musste sie zu Fuß gehen, nachdem mir ein „Local“ gedeutet hatte, ich soll oben parken.

2. Den Weg runter zum Monument und wieder rauf ist Eva mit ihrem Sehnen- bzw. Knie Problem sehr brav gegangen.

3. Ich bin noch nie eine so lange Strecke, zumindest die erste Hälfte, wirklich Vollstoff gefahren. Es hat Spaß gemacht, ich hole mich in solchen Situation immer wieder selbst herunter, damit ich es nicht übertreibe, 15Mal ein einem Tag mit dem Fußraster streifen hat es bisher auch nicht gegeben.

4. Ich habe es leider zu spät gesehen, dass sich dort wo ich stehen geblieben bin ein Pärchen gerade nach dem schwimmen umziehen musste. Ich habe es wirklich nicht geschafft die 235kg Adventure + 95kg Andreas + 160cm Eva mit den Zehenspitzen bergauf zurück zu schieben. Übrigens kann sich Eva erinnern, dass das schon einmal passiert ist bei sicher > 40000km gemeinsam am Bike, das muss man sich vorstellen!!!

5. Eva hat ja ihre Passwörter voll unter Kontrolle entweder ist es immer dasselbe, oder der Andreas hat es in seinem Softwaresafe. Das eine hatte ich aber nicht, darum hat Eva ein neues Passwort vergeben, während wir mit 2 Computern auf der Seite gearbeitet hatten. Naja dann waren auch schon ausreichend Anmeldeversuche gegeben, dass das WordPress in den Sicherheitsmodus gegangen ist. Naja und dann gibt es auch noch den Browser Cache der kann nicht nur Eva auf die Palme bringen 😉

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