Hellesylt – Geiranger – Trollstigen – Alesund und weiter

Heute war bereits um 6:30 Tagwache, damit wir in Ruhe frühstücken konnten und bereits um 7:30 in der Line fürs Boarding standen. Acht Uhr als Abfahrtszeit der Fähre stellte sich als goldrichtig heraus. Erstens waren nur wenige Autos und Wohnmobile bereits vor Ort und zweitens hatten wir am Oberdeck der Fähre Sitzplätze in der ersten Reihe fußfrei. Andreas ließ sich ein wenig die Sonne ins Gesicht scheinen und war dann im Herumgehen und Stehen mit fotografieren beschäftig. Die Landschaft rechts und links des Fjordes war beeindruckend und die Erklärungen informativ und hilfreich. Die Fahrt dauerte eine Stunde und der Ort Geiranger am Ende des Fjordes ist wirklich sehr klein. Ich bewundere die Bewohner, dass sie die Touristenmassen ertragen. Auch heute lag ein Kreuzfahrtschiff im Fjord und brachte die Passagiere mit kleinen Booten an Land

Ich stattete dem Souvenirshop einen Besuch ab und kaufte ein paar Ansichtskarten und Briefmarken gleich auf Vorrat. Andreas hat inzwischen die Route vom Computer aufs Navi überspielt. Dann ging es ein paar Serpentinen hoch hinauf über den Fjord. Von oben hatte man wirklich einen genialen Überblick, falls man eine Stelle zum Fotografieren fand. Das nächste Ziel war Trollstigen, dass über 11 Haarnadelkurven und eine starke Steigung zu erreichen sein sollte. Hier irrte der Reiseführer. Es stimmte alles, nur dass wir die Serpentinen nicht hinauf sondern hinunter fuhren. Das war auch noch spektakulär genug. Ich hoffe, dass die Fotos, die ich während des Fahrens geschossen habe, zu verwenden sind. Andreas musste sich voll aufs Fahren konzentrieren. Es war sehr eng und einmal ist unser Seitenspiegel mit dem eines anderen Autos kollidiert. Es ist aber nichts weiter passiert.

Auf unserer „To visit-Liste“ stand als nächstes Alesund, ein nettes Städtchen am Atlantik. Es hat eine bemerkenswertes Stadtzentrum mit Jugendstilhäusern. Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Innenstadt abgebrannt und wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Kaiser Wilhelm II, einem Norwegenfan, rasch wieder in diesem Stil aufgebaut. Es war sehr angenehm spazieren zu gehen, da wir momentan ohnehin viel sitzen. Das Wetter war auch wieder ganz hervorragend und wir fanden zeitgerecht zum Nachmittagskaffee ein italienisches Café mit sehr gutem Cappuccino und fast noch besseren süßen Köstlichkeiten. Wir schafften es sogar noch Mineralwasser und Paradeiser einzukaufen, bevor unser Parkschein ablief. Kein Muskelkater von gestern! aber Schmerzen in der Steißbeingegend beim Stiegen Steigen. Die Landung auf dem Hosenboden blieb also doch nicht ohne Folgen.

Nachdem Andreas vor ein paar Wochen in einem Reisevideo auf You Tube den Atlantic Way in Norwegen gesehen hatte, stand fest, dass wir unbedingt auf diesem Fahren müssen. Wir befinden uns noch am Weg dorthin, obwohl wir heute bis 21:45 unterwegs waren. Nachdem es hier um diese Zeit noch immer taghell ist, fällt es einem kaum auf, dass es schon so spät ist. Morgen werden wir die etwas mehr als 8km lange Strecke erreichen und über 8 Brücken fahren, die kleine Inseln verbinden. Ich bin schon sehr gespannt, da die Konstruktion dieser Brücken überall gelobt wird.

Insgesamt haben wir heute wieder einige Tunnel passiert, sind mit vier verschiedenen Fähren gefahren und haben viele Serpentinen gemeistert. Andreas hat nach dem Mittagessen einen kleinen Powernap gehalten und ist noch immer topfit. Zumindest wirkt es für mich so. Eine Platz zum Schlafen zu finden, war heute gar nicht so leicht, aber wir haben es geschafft. Wir stehen am Parkplatz des Erholungsgebietes Langvatnet, wo auch noch andere Wohnmobile und auf der Wiese Zelte stehen. Ich werde sicher gut schlafen.

Vom Zustand her habe ich einen gewissen Overload an Informationen und Eindrücken und kann gar nicht alle verarbeiten. Tagsüber mache ich mir Notizen, damit ich nichts vergesse, aber ich kann es nicht mehr garantieren. Heute ist mir auch bewusst geworden, was wir mit dem Reiseziel Nordkap auf uns nehmen. Wir fahren jeden Tag viele Stunden und trotzdem habe ich den Eindruck, die Strecke wird nicht kürzer. Jeder Kilometer ist es jedoch wert gefahren zu werden und an der Landschaft kann man sich nicht sattsehen.

Freut euch auf die Fotos von Andreas und mir. Gute Nacht, EVA

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