Hamburg

Andreas‘ Wecker hat wie gewöhnlich um 7 Uhr zum Aufstehen gemahnt, viel zu früh für meinen Geschmack. Wir haben uns dann allerdings Zeit gelassen, in aller Ruhe gefrühstückt, das Bett gemacht und im Karl aufgeräumt und sind erst gegen 9:45 von Biendorf weggefahren. Das Navi führte uns auf die Feldstraße, die zumindest am Anfang gepflastert war, ganz typisch für die ehemalige DDR. Bald machte sie ihrem Name alle Ehre und bestand nur mehr aus Schotter und Schlaglöchern. Andreas hatte vergessen einzugeben, dass unbefestigte Straßen vermieden werden sollten. Nach einer kleinen Korrektur in den Einstellungen waren wieder auf befestigten Straßen unterwegs. Ich war damit beschäftigt herauszufinden, was das für Pflanzen waren, die auf den Feldern standen. Es war kein Getreide, kein Gemüse und sah auch nicht wie die Ölsaaten aus, die ich kenne. Andreas hatte dann die zündende Idee, dass es Raps sein könnte, der verblüht ist und deshalb so anders aussieht. Google hat das dann bestätigt, Rätsel gelöst.

Unser Weg führte uns durch einige kleine Dörfer wie z.B. Sixdorf, bis wir wieder die Autobahn erreicht hatten. Ob Monis Familie (sie ist die Frau meines Neffen und hieß ledig Six) wohl aus diesem Dorf stammt? Das Fahren auf der Autobahn war eher langweilig inklusive Stau und ich notierte mir wieder ein paar auffällige Rastplatznamen. Hier die Ausbeute von heute: „Alter Postweg“, „Dreihöheberg“, „Sülzergrund“, „Up’n Bummelskampe“ und „Wolfsgrund“. Hamburg begrüßte uns auf den letzten Metern mit einem heftigen Regenguss und einem Parkplatz, auf dem keine Wohnmobile mehr stehen dürfen. Am Platz daneben ist es noch möglich für 12,50 € pro Tag für nichts – keine Ent- und Versorgung möglich aber für uns in idealer Lage. Also parken wir neben vielen anderen Wohnmobilen mit Blick auf die Elbe am Fischmarkt gleich neben den Landungsbrücken.

Da es zwar nicht mehr schüttete aber jederzeit wieder zu regnen beginnen konnte, zogen wir uns etwas wärmer an und nahmen Regenschutz mit. Es war windig und kühl, aber sobald ein wenig die Sonne herauskam gleich wieder warm. Der erste Weg führte uns zu den Landungsbrücken, wo wir uns bei Brücke 10 ein wunderbares Fischbrötchen gönnten. Darauf haben wir uns schon richtig gefreut. Unser erstes Ziel war die Elbphilharmonie, wo wir einen Rundgang auf der Plaza machten. Von oben sah ich dann den Turm des Rathauses und erklärte Andreas, dass ich dort als nächstes hingehen möchte. Einige Kilometer und Fotos weiter waren wir dort angelangt, tranken dann einen Kaffee und gönnten uns auch eine Mehlspeise in den Alster Arkaden. Das nächste Ziel, L’Occitante in der Europassage, war relativ einfach zu finden. Ich habe mir bewusst nur kleine Tuben von Hand- und Fußcreme mitgenommen, da diese auch in groß in Deutschland billiger sind. Jetzt sollte ich die ganze Reise lang gut versorgt sein.

Das Geschäft von Gudrun Sjöden zu finden, das ich ebenfalls besuchen wollte, war gar nicht so einfach. Mir gefällt ihre Mode, die man in Österreich allerdings nur online bekommt. Darum wollte ich den Konzeptstore in Hamburg besuchen, um etwas zu probieren und vielleicht/wahrscheinlich auch zu kaufen. Ich wollte mir bzgl. folgender möglicher Einkäufe wegen der Größe und auch der Qualität sicher sein. Google Maps schlug mir einen Weg vor, der uns irgendwie im Kreis führte. Dann übernahm Andreas das Kommando und auch dann kamen wir dem Ziel nicht näher. An einer Stelle erklärten uns unsere iPhones gleichzeitig das Gegenteil – meines meinte rechts abbiegen, Andreas‘ sagte links. Gott sei Dank hat Andreas dann ein Werbeplakat an der Fassade entdeckt und wir wissen jetzt, wohin wir morgen oder übermorgen gehen müssen. Heute hatte ich keine Lust mehr etwas zu probieren.

Da wir schon etwas müde waren und ohnehin eine Hamburgcard erstanden hatten, schlug ich vor, dass wir ja ein wenig U-Bahn fahren könnten. Der erste Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, da die Haltestelle für beide Linien derzeit aufgelassen ist und nur die Schnellbahn verkehrt. Dies war oberirdisch allerdings nicht ersichtlich gewesen. Beim nächsten U-Bahn-Schild begaben wir uns wieder in die Niederungen und hatten Glück. Es war eine Haltestelle der Linie 3, die auch zu den Landungsbrücken fährt. Wir beschlossen allerdings zur Endstation zu fahren und dann wieder zurück, um mehr von Hamburg zu sehen. Die Linie U3 fährt nämlich Großteils als Hochbahn. Sie erinnert mich an die U6. An der Endstation stiegen wir um und fuhren in einem Bogen zurück, da die Linie auch in einem Rundkurs geführt wird. Sightseeing aus der U-Bahn im strömenden Regen. Ich wusste nicht, dass Hamburg so grün ist.

Als wir bei den Landungsbrücken ausstiegen, regnete es immer noch heftig und wir kauften schnell noch ein Fischbrötchen zum Nachtmahl, da es zum Brot kaufen schon zu spät war. Unser Abendprogramm Fotos sortieren und bearbeiten und Blog schreiben, haben wir heute schon früh gestartet und wir können gleich posten. Da es nicht mehr regnet, mache ich/wir vielleicht noch einen Spaziergang, es waren erst 17.000 Schritte…..

Schönen Abend und gute Nacht, EVA

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