Andreas kam gegen 1/2 2 Uhr von seinem Ausstellungsbesuch inkl. Fotosession zurück. Ich war auch erst nach Mitternacht eingeschlafen und plauderte dann doch noch ein wenig mit ihm, bis wir beide wieder in Orpheus‘ Armen versanken. Es war erst 7:30, als wir wieder wach wurden und uns auf unsere Stadtrundfahrt vorbereiteten.
Das Wetter war gut und erstaunlich warm, sodass ich mich für kurze Hosen entschloss und sicherheitshalber einen Pullover und die Regenjacke mitnahm. Den Pullover habe ich zwischendurch auch gebraucht, die Regenjacke nicht. Zwei Tage Hamburg ohne Regen :-). Ja, wenn Engerl reisen…..
Wir waren kurz nach 10 h bei der Bushaltestelle und mit bei den Ersten, die einstiegen. So konnten wir auch sehr gute Plätze am offenen Oberdeck belegen und den nötigen Abstand zu den anderen Passagieren einhalten. Es war uns diesmal auch erlaubt, die Masken abzunehmen. Es war eine sehr kluge Entscheidung die gelbe Linie zu wählen, da diese auch an beiden Seiten der Altster entlangfährt. Was soll ich sagen, ich habe mich in diese Stadt verliebt. Ich muss unbedingt wiederkommen allerdings mit dem Flugzeug, damit ich kein Fahrzeug zum Weiterfahren habe und alles in Ruhe ansehen, die vielen interessanten Museen besuchen und lange an der Alster sitzen kann. Gerne auch mit Andreas, wenn er geduldig wartet, wenn ich mir die Elbphilharmonie ansehe. Das ist so gar nicht sein Ding und hat daher diesmal auch nicht stattgefunden. Auch die Rundfahrt mit der U3, einer der U-Bahnlinien, die mehr über als unter der Erde fährt, wollte er diesmal nicht mit mir unternehmen.
Nach 1 1/2 Stunden Rundfahrt mit vielen wissenswerten und Seitenblicke mäßigen Informationen – ich weiß jetzt, wo die Wohnung von Helene Fischer ist, in welchem Hotel und in welchem Stock dort Udo Lindenberg wohnt, in welchem Haus sich damals die WG von Otto, Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen befand und welches die Villa von Carl Lagerfeld war usw. – kamen wir rechtzeitig zur Öffnungszeit des Hard Rock Cafés an der Endstation der Rundfahrt daneben an. Auf der Dachterrasse genoss ich dann endlich meinen Cappuccino mit dem hot Brownie mit Eis, den ich redlich mit Andreas teilte. Es war ja auch einen Portion für zwei Personen 😉
Sowohl die Hafenrundfahrt als auch die Stadtrundfahrt mit dem Bus waren informative und kurzweilige Erlebnisse und machen Lust auf mehr. Die Auskünfte, was der m² in Hamburg wo kostet und in welchen stolzen Höhen sich die Errichtungskosten der Elbphilharmonie sowie neuer Stadtviertel bewegen, differierten zwischen den beiden Rundfahrten doch gewaltig. Da ein Tag dazwischen lag, wird es wohl an der Inflation liegen…. Es wird auf alle Fälle viel gebaut, sogar neue Brücken werden in der Speicherstadt eingesetzt, um von einem Haus ins nächste zu gelangen. Das Miniaturwunderland braucht mehr Platz.
Nach dem Besuch im Hard Rock Café durchquerten wird noch den alten Elbtunnel, der für Fußgänger und Radfahrer offen ist. Es gibt Lastenfahrstühle und solche für den Personenverkehr und auf beiden Seiten des Tunnels kontrollieren uniformierte „Tunnelwärter“, ob alles ordentlich abläuft und die Masken getragen werden. Der Tunnel selbst ist wunderschön gefliest und sehr kühl. An heißen Sommertagen, falls es so etwas in Hamburg gibt, kann man dort wunderbar abkühlen. Wir gingen dann noch ein wenig spazieren Richtung Holzhafen, wo es ganz tolle Designermöbel gibt. Andreas hat mir angeboten eine Couch mitzunehmen, aber dafür wäre unser Karl dann doch zu klein gewesen. Also brachen wir ohne zusätzliches Möbelstück Richtung Lübeck auf. Das wäre dann die dritte Hansestadt auf unserer Reise. Knapp vor Lübeck blieben wir dann bei einem Campinggeschäft von Fritz Berger stehen, wo wir dann endlich unseren zweiten Schmutzwäschesack kaufen konnten. Der Erste ist schon ein wenig voll….
Ich hatte im Internet recherchiert und am Stadtrand von Lübeck ein Einkaufscenter ausfindig gemacht, wo es auch einen Mediamarkt gibt. Andreas wollte sich nämlich zusätzliche Speicherkarten oder eine SSD (solid state disc) kaufen. Als wir dort ankamen, waren wir sehr erfreut, dass es einen Wohnmobilstellplatz gab. So konnten wir erstmals problemlos in einer ausreichend großen Parklücke stehen bleiben. Nach einer ausgiebigen Shoppingtour – Andreas hat jetzt Speicherkarten und eine SSD und einen Kartenleser und ich ein paar Bücher mehr – besorgten wir noch Lebensmittel und tranken dann im Karl einen Nespresso.
Andreas studierte seine Stellplatz-App und wir beschlossen gleich hier zu übernachten. Der Stellplatz hat sehr gute Bewertungen, es gibt um 1 Euro 100 l Frischwasser, wir können Grauwasser ablassen und den Fäkalientank leeren. Nicht zu verachten war auch die Auswahl an Restaurants. Wir haben seit Tagen nur kalt gegessen und gestern zum ersten Mal seit langem kein Fischbrötchen. Es hat mir richtig gefehlt.
Irgendwie waren wir beide gestern sehr müde, sodass wir außer den paar Kilometern nach Lübeck und dem ausgiebigen shopping nichts mehr unternommen haben. Auch den Blog schreibe ich diesmal am Morgen. Ich konnte mich nicht mehr dazu aufraffen. Jetzt nach einem ausgiebigen Frühstück und frisch geduscht, sieht die Welt bei strahlendem Sonnenschein schon wieder rosig aus. Wir werden bald aufbrechen und uns Lübeck, die Stadt des Marzipans, ansehen. Es gibt ja einige Marzipanliebhaber in unserer Familie. Was wir alles gesehen und gekostet haben, berichte ich euch dann voraussichtlich am Abend.
Ich wünsche euch einen angenehmen Tag, EVA