Dat Otto Huus und Krummhörn

Heute Morgen haben wir relativ lange geschlafen und sind dann bei strahlendem Sonnenschein ins Teemuseum des Teehandelshauses Bünting aufgebrochen. Dort gibt es eine kleine, feine Ausstellung mit vielen informativen Tafeln und schönen Ausstellungsstücken wie z.B. alte Teeservice. Ich habe viel gelernt. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass Ostfriesen eingefleischte Teetrinker sind und sogar Wasser aus der Heimat auf Urlaub mitnehmen, damit sich der Geschmack des Tees nicht verändert. Im benachbarten Shop haben wir dann auch noch ein wenig eingekauft.

Nachdem wir alles verstaut hatten ging es weiter westlich, obwohl uns unsere Reise eigentlich in den Osten führen sollte. Durch eine spontane Eingebung Andreas‘ nehmen wir Ostfriesland einfach mit. In Emden machten wir unsere nächste Pause, um das zentral gelegene Otto Huus zu besuchen. Wir fanden einen schönen, schattigen Parkplatz ein wenig entfernt und stärkten uns mit einem Fischbrötchen – diesmal Sherry- bzw. Knoblauchmatjes – da wir gesehen hatten, wie lange die Schlange vor dem Shop und Museum war. Die Wartezeit in der Schlange verging schnell, da ich schon in der Auslage gustieren konnte. Dank Corona dürfen immer nur zwei Personen gleichzeitig in das kleine Geschäft und man kann sich in aller Ruhe umsehen und einkaufen. Im oberen Stockwerk gibt es dann viele Ottifanten, Fotos und ein winziges Kino zu bestaunen. Es war sehr kurzweilig. Ein Eis und ein paar Auslagen später kehrten wir zum Karl zurück und fuhren Richtung Krummhörn genau gesagt zum Leuchtturm von Pilsum.

Wir kamen an der Osterburg vorbei, die ein wenig verwunschen von der Straße aus gesehen wirkte. Verwunschen ist wohl nur der Wald, der sich lost garden nennt. Von der Osterburg aus konnte man auch einen Wehrturm sehen, den wir uns allerdings nicht näher ansahen. Weiter ging es Richtung Leuchtturm. Wir konnten ganz in der Nähe parken und stiegen die Stufen zum Damm hoch, von wo wir einen tollen Blick aufs Wattenmeer hatten. Es waren viele Leute zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs und für uns war es ein netter Spaziergang. Den Rückweg machten wir auf der anderen Seite des Deiches, wo die Straße fast unangenehm schief war. Als wir beim Karl angekommen waren, hatte sich gerade ein Mercedes Sprinter 4×4, ein Expeditionsmobil, daneben eingeparkt. Dann hörten wir auch schon: „Seid ihr wirklich aus Mödling? Ich komme eigentlich aus der Südstadt.“ Wir haben dann noch nett geplaudert.

Mein nächstes Ziel wäre Greetsiel mit den zwei Windmühlen, dem 600 Jahre alten Hafen und den historischen Giebelhäusern gewesen. Andreas hatte offensichtlich etwas anderes eingeplant und wir gerieten aneinander, da wir wieder einmal aneinander vorbeiredeten. Schließlich habe ich doch noch Greetsiel gesehen und anschließend sind wir nach Norden-Nordeich gefahren und am Strand spazieren gegangen. Leider waren meine Badesachen im Auto und zu weit weg, sonst hätte ich dem kühlen Nass wohl nicht widerstehen können. Die Sonne spiegelte sich wunderbar und auf der Drachenwiese war reges Treiben genauso wie in den Strandkörben und am Hundestrand.

Wir fanden mittels Stellplatz-App zwei Stellplätze in der Nähe, von denen der erste, näher am Meer gelegen, leider belegt war. Also mussten wir ein wenig weiter fahren und nächtigen heute auf einem sehr großen Stellplatz für 100 Wohnmobile, der ungefähr zur Hälfte belegt ist. Wir haben ausreichend Wasser getankt, im Freien gegessen und nützen das vorhandene WLAN. Morgen geht es dann weiter die Küste entlang.

Gute Nacht, Eva

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