Bevor ich den heutigen Tag zusammenfasse, muss ich eine Korrektur zu gestern anbringen. Wir haben die Fähre schon in der Früh im Hotel gebucht und nicht erst auf einem Parkplatz an der Autobahn. Ich bin in meinem Kopf wieder frei, sogar so frei, dass ich alles gleich wieder vergesse oder mich falsch erinnere….
Wir bekamen heute Morgen ein wunderbares Frühstück in unserem coolen Hotel und ich habe auch ausgezeichnet geschlafen. Das lag sicher an dem guten Polster. So sehr ich es liebe im Hotel zu schlafen, so sehr leidet mein Genick darunter, dass es meistens schlechte Pölster gibt. Wann immer es daher möglich ist, nehme ich meinen persönlichen Polster mit. Am Motorrad leider ein Ding der Unmöglichkeit. Im The Driftwood war das nicht nötig . Ich möchte an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen: wann immer ihr im Süden Englands unterwegs seid, nächtigt im The Driftwood in Bexhill on Sea. Schon allein der beheizte Spiegel, der beim Duschen nicht komplett beschlägt, und das durchgestylte Ambiente ist es wert 😊
Nach dem Frühstück sind wir Richtung Stonehedge aufgebrochen, da ein wenig Kultur nicht schaden kann. Am Weg dorthin fuhren wir noch an jenem Haus vorbei, in dem ich 1976 und 1977 vier Wochen bei einer Gastfamilie verbracht habe. Dank eines Stadtplanes, den ich beim gestrigen Spaziergang entdecken konnte, erinnerte ich mich auch wieder an den Namen der Straße. Ich wusste, es war irgendetwas mit Close – Leslie Close. Die Familie hieß übrigens Ballinger. Andreas hat das Haus fotografiert,, es ist das linke :-).
Wir landeten bei der Anreise nach Stonehedge in Stau Nummer eins und freuten uns über Motorradparkplätze gleich beim Eingang zum Besuchercenter. Für Fußmarode oder Leute in Motorradkluft gibt es Shuttlebusse zum Steinkreis, Sportliche nehmen den Fußweg. Der Steinkreis ist wesentlich größer als ich vermutet hatte und ziemlich beeindruckend. Am meisten fasziniert mich, dass die Steine so wie in Newgrange in Irland 100te km weit transportiert wurden. Warum weiß niemand, auch nicht wie und wozu gebaut wurde.
Nach einer kleinen Stärkung setzten wir unseren Weg nach Wales fort. Ich liebe es durch die englische Landschaft mit schmalen, von hohen Hecken gesäumten Straßen zu fahren. Manchmal sind die Hecken so hoch und nur bis in eine Höhe von ca. 2m geschnitten, dass sie grüne Tunnel bilden. Die Ortschaften selbst haben meist ein sehr lebendiges Zentrum mit vielen kleinen Geschäften und mindestens einen Second Hand Shop zu Gunsten eines Hospizes. Ich mag das.
Das Wetter wurde immer besser und auf der M4 auf dem Weg nach Südwales standen wir dann bei 24,5 Grad im zweiten Stau des Tages. Aber auch der ging vorüber und wir führen über eine beeindruckende Brücke nach Wales. Dort ist dann alles zweisprachig angeschrieben und am häufigsten liest man ARAF = SLOW, als ob man uns das sagen müsste. Es ging trotzdem flott voran bis zu Stau Nummer drei. In einem Baustellenbereich sind knapp hintereinander zwei Autos hängen geblieben. Eine Herausforderung für die Geduld aller anderen.
Wieder auf guten Straßen unterwegs, gelangten wir bald auf The Queen‘s Road, eine wunderbare Straße durchs Naturschutzgebiet mit freilaufenden Schafen und Pferden. Wir kannten die Strecke schon und sind sie bewusst noch einmal gefahren. Ihr werdet sie auf dem einen oder anderen Foto sehen können. Diesmal haben wir das Quartier für heute Nacht mittels App tatsächlich mitten in der freien Natur gesucht und gefunden und nächtigen in dem kleinen aber feinen Plough and Narrow Pub in Felinfach bei Brecon.
Was soll ich sagen, es ist urig, in der Einfahrt steht derzeit ein Oldtimer, ein DeDion von 1908, und das Essen war gut und üppig. Das Bier hat wohl das übrige dazu getan. Andreas wollte seine Augen ausrasten und schläft jetzt tief und fest. Ob das heute mit den Fotos noch etwas wird?
Gute Nacht, Eva
Da sind auch drei Fotos von Eva dabei…