Heute Morgen machten wir nach dem Frühstück einen Temperaturcheck und betrachteten sorgenvoll den Himmel. Es war zwar warm, aber es sah eindeutig nach baldigem Regen aus. Wieso schon wieder, hatte es doch erst gestern Abend ein Gewitter gegeben? Andreas hatte unser Gepäck noch nicht verstaut, als auch schon das nächste Gewitter losbrach. Also saßen wir noch 40 Minuten in der Hotellobby, bis das Schlimmste vorbei war und wir bei strömenden Regen allerdings schon ohne Donner und Blitze losfuhren. Sicherheitshalber gleich auf der Autobahn in der Hoffnung dem Unwetter schnell zu entfliehen.
Tatsächlich wurde es bald besser und wir konnten uns aus dem Regenzeug schälen und auf Bundesstraßen weiterfahren. Andreas hatte plötzlich das Gefühl einen warmen Hintern zu bekommen, da sich offensichtlich seine Sitzheizung aktiviert hatte. Da sie nach einem Stopp immer noch ungewollt weiter heizte, klemmte er sie einfach ab. Werkzeug hat er ja genug mit und sogar Isolierband.
Es dauerte dann auch gar nicht mehr so lange, bis wir in Reims angekommen waren und auch gleich neben der Kathedrale einen Parkplatz fanden. Inzwischen haben wir auch schon Routine darin, die Schöne auf den Hauptständer zu stellen. Am Seitenständer steht sie mit dem vielen Gepäck eindeutig nicht stabil genug.
Die Kathedrale selbst ist von außen und innen mehr als sehenswert. Eine Ausstellung in der Kirche zeigte uns, wie zerstört sie v.a. nach dem zweiten Weltkrieg war….. Der Wiederaufbau ist mehr als gelungen und auch jetzt wird ständig renoviert und gereinigt. Wie immer – beeindruckende Glasfenster, zum Teil von renommierten Künstlern wie Chagall gestaltet.
Nach dem Besuch der Kirche, den ich auch zum Beten und Anzünden von Kerzen genutzt habe – es gibt immer etwas, wofür ich danken kann und auch Dinge, um dich bitten möchte – haben wir uns in einem gemütlichen Café in der Nähe mit Blick auf die Kathedrale etwas für das leibliche Wohl gegönnt. Ein scheinbar simpler Salat und Toast – hier Monsieur Croque genannt – ist hier alles andere als einfach und sehr lecker. Anschließend mussten wir noch einem Laden mit Champagnerprodukten und anderen Leckereien eine Besuch abstatten. Hoffentlich bringen wir alles heil nach Hause….. aber der Whisky aus Glenfiddich fährt auch schon fast zwei Wochen unbeschadet mit 😉 .
Von Reims ging es dann durch eine sehr ländliche Gegend, in der gerade die Ernte in vollem Gang ist, in Richtung Verdun. Wir fuhren nicht nur an vielen Feldern, sondern auch an vielen Soldatenfriedhöfen vorbei und auch noch anderen Erinnerungsstätten an die Kriege, die hier heftig geführt worden waren.
In Verdun selbst machten wir in der Fußgängerzone eine Kaffeepause, bevor wir zu der berühmtesten Gedenkstätte der Gegend, Douaumont, aufgebrochen sind. Es handelt sich dabei um ein riesiges Gelände mir vielen gut erhaltenen Schützengräben, dem Gebeinhaus, einem überdimensionalen Soldatenfriedhof, einem Fort usw. Aber seht euch das selbst an.
Da es schon 19:30 war, peilten wir den nächsten McDonalds an, um ein Quartier zu buchen. Diesmal hatten wir Glück, da wir gleichsam über ein Hotel am Weg stolperten. Das Restaurant war zwar geschlossen, aber daneben gab es ein tolles amerikanisches Grillrestaurant. Also gab es ganz unfranzösich Steak für Andeas und Spieß mit Büffelfleisch (lecker 🙂 ) für mich.
Morgen geht es weiter nach Metz und Straßburg und dann sehen wir einmal, wie weit wir noch kommen.
Liebe Grüße
Eva
Nachdem ich jetzt endlich wieder in Wien bin, hab ich’s endlich geschafft mir euren Bericht weiter durchzulesen. Mich wundert’s, dass ihr immer noch Sitzen könnt, andererseits zeigen schon die Bilder lohnende Eindrücke und deuten eine noch spannendere Reise an.
Die Einladung zum Whisky nehm ich übrigens gerne an – hätte auch ein paar gute Whiskys zuhause stehen falls ihr probieren wollt. 🙂
Freut mich, dass ihr drei unbeschadet geblieben seit (Du, Andreas und der Whisky 😛 ) und wünsch euch eine schöne Heim-/Weiterreise.
LG David