Nach einem sehr gemütlichen Start in den Morgen haben wir den Plan für den heutigen Tag geschmiedet. Ich wollte nach Stralsund, Andreas wollte nicht auf der Autobahn fahren und etwas von der Landschaft sehen. Daraus ließ sich schon etwas machen.
Wir fuhren von Wismar aus über Landstraßen durch viele Alleen mit vorrangig Linden bis Bad Doberan und dann nach Warnemünde. Ich hätte gerne den Leuchtturm und den Strand gesehen, aber Sonntag gegen Mittag waren scheinbar alle Städter am Strand von Warnemünde und sämtliche Parkplätze besetzt. Wir wollten uns nicht stressen und folgten weiter dem Navi, das als nächstes Zwischenziel die Hohe Düne eingegeben hatte. Dafür mussten wir mit einer Fähre den Rostocker Hafen queren, was für mich unerwartet kam und richtig nett war.
Die nächsten Kilometer sahen so aus, dass links ein begrünter Damm mit Zugängen zu FKK-Stränden war und rechts in Abständen von ca. 500m vollbesetzte Parkplätze. Es herrschte reges Verkehrsaufkommen. Leider sieht man das Meer nicht. In Ribnitz-Damgarten machten wir dann Mittagspause. Am Rostocker Tor sind wir vorbeigefahren, haben allerdings nur ein Foto von der Rückseite. Die Kirche am Marktplatz konnten wir auch nicht besuchen, da sie geschlossen war, aber wir haben am Marktplatz hervorragend Italienisch gegessen.
Nach einem Spaziergang zum Hafen sind wir zum ehemaligen Klarissinnenkloster gegangen, in dem sich das Deutsche Bernsteinmuseum befindet. Es ist eine wirklich sehenswerte Sammlung von allen möglichen Exemplaren aus Bernstein mit Einschlüssen oder auch nur unbehandelte Brocken oder kostbare Schmuckstücke oder Ziergegenstände. Die Erklärungen und Schautafeln sind ebenfalls ausgezeichnet. Am Ende des Rundganges gab es dann auch den unvermeidlichen Shop. Ich habe mich sehr zurückgehalten 🙂.
Von Ribnitz-Damgarten fuhren wir dann über die Halbinsel Darß und machten in einem kleinen Wäldchen eine Kaffeepause. Es ist schon wirklich praktisch, wenn man sich so einfach im Karl einen Nespresso machen kann 🙂. An einer anderen Stelle blieben wir an einem Parkplatz mit Ticket stehen, der sich gerade zu leeren begann. Wir überquerten die Straße und den Damm, gingen ein paar Meter und standen am Sandstrand der Ostsee, wo gerade der großen Aufbruch stattfand. Kein Wunder, eine Brücke, die alle mit dem Auto überqueren müssen, würde in ca. 45 Minuten für eine halbe Stunde gesperrt sein. Wir haben es alle noch rechtzeitig geschafft.
Wir ließen die Halbinsel Zingst links liegen und fuhren über Barth nach Stralsund, wo Andreas zielsicher den Caravanstellplatz „An der Rügenbrücke“ anpeilte. Es ist der beste Platz der ganzen Reise bisher – gepflegt, ziemlich eben, eigenes gemauertes Häuschen mit WC, Duschen, Waschmaschine und Wäschetrockner und morgen ab 8h kommt der Bäcker mit frischen Brötchen 🙂. Als Andreas die Rügenbrücke sah, meinte er, wir sollten zwei Nächte bleiben und auch noch auf die Insel Rügen fahren.
Morgen ist kühleres Wetter und Wind angesagt mit 45 – 90% Regenwahrscheinlichkeit je nach Tageszeit. Wir werden uns Strahlsund und das Deutsche Meeresmuseum ansehen, das im Kloster St. Katharinen untergebracht ist. Außerdem werden wir das Ozeaneum, die Zweigstelle, des Meeresmuseums am Hafen besuchen. Es soll ein spektakulärer Bau mit Verglasung sein. Ob wir auch den Turm der Marienkirche mit 366 Stufen erklimmen werden, kann ich nicht versprechen. Mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt, ob es sich lohnt.
Nach einem Fahrtag freue ich mich schon auf ein paar Kilometer zu Fuß. Der morgige Tag bietet sicher Gelegenheit dafür.
Gute Nacht, Eva
Black & White Edition: