Tag der Schmetterlinge

Unser Tag begann damit, dass Andreas um 4:15 das WC aufsuchte und dann plötzlich den Fotoapparat zückte, um den Sonnenaufgang zu fotografieren – vom Auto aus, nur damit keine Missverständnisse aufkommen. Danach haben wir noch eine Runde weitergeschlafen und sind kurz nach 8h wieder aufgewacht. Ich würde gleich ein wenig nervös, da unser Parkticket um 8h endete. Es hat jedoch niemand kontrolliert 🙃

Andreas hatte sich einen Tag zum Ausruhen gewünscht, aber das Schmetterlingshaus in Klütz wollte er dennoch mit mir besuchen. Das Baden in der Ostsee habe ich mir erspart, da Ebbe war und ich nicht nur nasse Füße haben wollte. Wir standen übrigens an der Wohlenberger Wiek mit langem Sandstrand und Flachwasserzone, wo sich das Wasser schnell erwärmt. Nach unserer Morgenroutine brachen wir auf und kamen pünktlich zum Aufsperren an. Wir bekamen einen Stempel auf die Hand, damit wir so oft wir wollten aus- und eingehen konnte. Es verträgt ja nicht jeder das subtropische Klima, das mit Maske kaum auszuhalten ist.

Die Schmetterlinge dort sind wirklich toll und man ist buchstäblich umschwärmt. Auf dem Boden laufen kleine Wachteln herum und in einem kleinen Teich tummeln sich Goldfische. Für die Schmetterlinge gibt es Futterblumen in Vasen, auf denen sie sich je nach Art, kürzer oder länger niederlassen. Am phlegmatischsten kam mir der grüne Kolibri vor, den ich mehrmals aus nächster Nähe abbilden konnte. Der blaue Himmelsfalter dagegen schien hypernervös zu sein und war mit der Linse kaum einzufangen.

Andreas hat gestern Abend noch unzählige Aufnahmen gesichtet und nur einige wenige dabei gehabt, wo der eine oder andere von ihnen mit ausgebreiteten Flügeln in guter Qualität zu sehen war. Bei den Himmelsfaltern habe ich mich darauf verlegt sie zu filmen, was auch ganz schön schwierig war. Flatterhafte Wesen, ganz eindeutig.

Wir haben beide nach einiger Zeit das Schmetterlingshaus wieder verlassen, da wir gehörig schwitzten und ich gerne wieder einmal frische Luft schnappen wollte. Der Stempel auf der Hand sowie die Wimperntusche waren verschmiert, aber die Seele froh. Vor dem Eingang tummelten sich auf den Lavendelstauden viele Hummeln – ein neues Fotomotiv 🙂

Noch einmal gingen wir auf die Jagd und wurden wir mit guten Aufnahmen belohnt. V.a. die tropischen Planzen haben wirklich brav stillgehalten. Im oberen Stockwerk besuchten wir noch eine Fossilienausstellung und nach einer Runde im Shop und mit ein paar Ansichtskarten im Gepäck ging es dann weiter. Es gibt übrigens auch nur eine einzige Ansichtskarte mit einem Himmelsfalter.

Unser nächstes Ziel war Wismar, eine weitere Hansestadt. Wir bekamen problemlos einen Platz am Stellplatz in der Nähe des Hafens und begaben uns auf die Suche nach Fischbrötchen. Wir hatten sie bald in einer Bude am Hafen gefunden. Danach ging es weiter in Richtung Altstadt, da Andreas noch gerne ein Eis gehabt hätte. Wir wurden auch bald fündig und erkundeten im Anschluss die Altstadt inkl. Einkaufsstraßen. Am Marktplatz standen sogar Marktstandeln und Andreas bekam Angst, dass ich sie alle genau inspizieren wollte. Mich interessierte allerdings die Wasserkunst, ein zwölfeckiger Renaissancepavillon, mehr.

Im gotischen Viertel standen wir plötzlich vor dem 80m hohen Turm von St. Marien. Die Kirche selbst war im 2. Weltkrieg so schwer beschädigt worden, dass sie 1960 gesprengt wurde. Im Gegensatz dazu hat St. Georgen, die Kirche der Handwerker und Gewerbetreibenden bis heute keinen richtigen Kirchturm. Baubeginn war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die Fertigstellung erfolgte 1594. Im Zuge aufwendiger Renovierungsarbeiten, nachdem St. Georgen im Krieg ebenfalls schwer beschädigt wurde, erhielt die Kirche eine 36m hohen Turm mit Aussichtsplattform. Selbstverständlich sind wir hinaufgefahren und haben uns Wismar von oben angesehen.

Schön langsam machten wir uns auf den Rückweg und verbrachten den Rest des Nachmittags unter der Markise mit Kaffee und Büchern, bis es Andreas dann doch zu ruhig war und er beschloss laufen zu gehen. Nach 10km kam er dann sehr zufrieden wieder und hat mich zum Fischessen eingeladen. Am alten Hafen fanden wir dann das passende Lokal und haben wirklich gut gegessen. Ein kleiner Spaziergang im alten Hafen inklusive im Meer versinkender letzter Sonnenstrahlen rundete den Tag ab.

Andreas sichtete noch Unmengen von Fotos und ich konnte es nicht mehr abwarten, bis die Auswahl des Tages fertig war. Ich war auch zu müde zum Blog schreiben. 7:30 war eine gute Zeit zum Aufstehen und noch habe ich Energie. Andreas kann jetzt die Fotos einfügen und den Beitrag veröffentlichen. Ich werde unter die Dusche hüpfen, danach sollten wir besprechen, wie es weitergeht. Ich möchte gerne noch nach Strahlsund, den Weg dorthin müssen wir allerdings noch festlegen. Strahlsund ist übrigens auch eine Hansestadt.

Schönen Sonntag euch allen, Eva

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