Nachdem ich heute in der Früh mit dem Blogbeitrag über den gestrigen Tag fertig war, machten wir Karl reisefertig und brachen Richtung Lübeck Zentrum auf. Andreas peilte einen Parkplatz neben der Trave an, von wo man über eine Brücke bequem ins Stadtzentrum marschieren kann. Es gab sogar einen eigenen Parkplatz für Wohnmobile.
Lübeck ist eine tolle Stadt und im Zentrum verkehrsberuhigt und zum Teil Fußgängerzone. Es gibt alte und manchmal auch krumme Hausfassaden und eigentlich sehr hohe, alte Häuser und einige Gänge. Gänge sind schmale Durchlässe, die noch aus dem mittelalterlichen Städtebau stammen. Manche von ihnen enden blind, andere gehen tatsächlich noch durch bis zur nächsten Quergasse.
Es waren unheimlich viele Menschen unterwegs, da sich im Zentrum auch die großen Einkaufsstraßen befinden und das Kaffehaus und das Verkaufslokal von Niederegger, die seit 200 Jahren das berühmte Lübecker Marzipan herstellen. Natürlich haben wir das Café besucht und etwas verkostet und uns im Marzipansalon, dem Museumsteil des Cafés, umgesehen. Beim Hinausgehen drehten wir noch eine Runde im Shop und kauften für die Marzipanliebhaber der Familie ein.
Als wir beim Lübecker Dom angekommen waren, hat uns ein netter Angestellter den Weg zum richtigen Zugangstor gezeigt. Der Dom ist sehr beeindruckend und beinhaltet einige Sehenswürdigkeiten wie das Triumphkreuz, die Renaissancekanzel, den Lettner mit der Kirchenuhr und die Flügekaltäre. Der Dom ist außergewöhnlich prunkvoll für ein protestantisches Gotteshaus. Ganz in der Nähe war noch eine schlichte katholische Kirche mit außergewöhnlichen Glasfenstern.
Wir gingen dann weiter zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Lübecks, dem Holstentor. Es ist das bedeutendste spätmittelalterliche Stadttor Deutschlands und Wahrzeichen der Stadt. Es wurde zwischen 1464 und 1478 erbaut und 1934 erneuert. Es wirkt sehr mächtig. Von dort sind wir die Trave entlang bis zu unserer Brücke weitergegangen. Leider hatte Andreas heute keine Lust auf eine Flussschifffahrt, obwohl es sogar einen schwimmfähigen Autobus gegeben hätte.
Wieder bei Karl angekommen programmierten wir das Navi mit dem Ziel Stellplatz Wismar. Andreas wollte noch irgendwo entlang der Ostsee eine Pause machen. Der erste Versuch misslang, da uns der Wegweiser „zum Strand“ zwar richtig lenkte, der Parkplatz jedoch eine Schranke mit Höhenbegrenzung hatte. Karl ist zu hoch 🙁.
Dann fanden wir eine bessere Stelle, aber für mich doch nicht ganz passend. Am besten Platz fuhren wir zuerst vorbei und sahen gerade noch aus den Augenwinkeln das Hinweisschild auf einen Wohnmobilstellplatz. Da haben wir dann umgedreht….. langer Rede kurzer Sinn: einmal über die Straße und ein paar Meter durchs Grünland und man steht am Sandstrand oder gleich in der Ostsee. Es war herrlich und das Wasser relativ warm. Ich habe es sehr genossen wieder einmal zu schwimmen und danach neben dem Karl in der Sonne zu sitzen. Ich bin neugierig, wie kalt das Meer morgen früh sein wird.
Gute Nacht, es war ein schöner Tag. Alles Liebe, Eva