Es war wirklich eine kurze Nacht. Unsere Fähre sollte um 22h in Richtung Sardinien ablegen. Das war genau der Zeitpunkt, zu dem sie aus der Gegenrichtung in Livorno ankam. Es dauerte natürlich eine Weile, bis die Fähre entladen war und alle Fahrzeuge hineinfahren durften. Um Mitternacht standen wir noch mit ein paar anderen Wohnmobilen mit Hänger und einem Wohnwagengespann im Hafen. Diese Fahrzeuge durften nämlich als letzte an Board noch nach den Bussen und LKWs, die die Rampe verkehrt hinaufschieben mussten.
Andreas hat mich die ganze Zeit über unterhalten, indem er mir berichtete, was sich in der Wartezone so abspielt. Der Seniorenclub, der mit dem Bus reiste, war indigniert, weil er zu Fuß die Fähre betreten sollte und es in der Wartezone keine adäquate Sitzgelegenheiten gab. Die Biker setzten in froher Erwartung, dass es bald losgehen sollte, die Helme auf und nahmen sie dann doch bald wieder ab. In manchen Wohnmobilen liefen die Fernseher und der eine oder anderer Fahrer schlief bereits. Der Seniorenclub machte es sich schließlich auf den Steinen der Mauer bequem und die Kinder begannen zu quengeln oder liefen aufgescheucht wie Hühner zwischen den Autos herum. Der Höhepunkt war jedoch der große Hund, der eine zarte Frau buchstäblich über den Haufen gerannt hat.
Als wir endlich auch an Board waren ging es eine Steile Treppe drei Decks höher in unsere Kabine und dann ins Selbstbedienungsrestaurent, da wir schon lange nichts mehr gegessen hatten. Um 0:33 legte die Fähre endlich ab und kurz nach 1h waren wir im Bett. Ich habe nicht gut und viel zu wenig geschlafen, aber die Dusche am Morgen und der Sonnenaufgang an Deck waren sehr schön. Das Beste jedoch war, dass wir als Erste von der Fähre runter durften. Bei der Tankstelle ein paar Kilometer weiter weg, wo wir frühstückten, haben uns die ersten Motorräder dann eingeholt.
Die Fahrt zu unserem Stellplatz ein wenig außerhalb von Santa Maria Navarrese verlief durch eine wunderschöne Landschaft über tolle Passstraßen mit atemberaubendem Ausblick und gesäumt von riesigen Kakteen. Um diese Jahreszeit tragen sie Früchte in verschiedenen Farben je nach Reifegrad. Ich muss die Vegetation hier unbedingt fotografieren. Sie ist faszinierend für mich.
Nachdem wir für Karl einen schattigen Platz gefunden hatten, die Schöne daneben stand und der Hänger noch seinen Platz gefunden hatte, gab es erst einmal einen Kaffee. Dann ging es ab an den Strand und in die Fluten. Einfach herrlich 😊 Ich habe es sehr genossen, ein wenig Salzwasser in Nase und Hals bekommen, wurde von den Wellen umgeworfen und fand zwei hübsche, herzförmige Steine oder sie mich.
Nach dem Badeerlebnis ging Andreas die Gegend erkunden und ich begann den Blog zu schreiben. Schließlich gönnten wir uns ein Nachmittagsschläfchen und das Rauschen der Blätter im Wind klang fast wie Meeresrauschen. Ich bekam dann gegen 17:30 Hunger und ich weckte Andreas, damit wir einkaufen gehen konnten. Wir waren nach einen kleinem Fußmarsch zum Teil bergauf erfolgreich und zur Belohnung gab es eine Tüte Eis – Sonne, Strand, Meer und Eis. Herz was willst du mehr? Eine Pizza zum Abendessen und Motorrad fahren! Pizza ist erledigt und die erste Ausfahrt folgt morgen.
Andreas ist gerade mit den Fotos beschäftigt und ich denke, ihr bekommt heute welche zu sehen.
Gute Nacht und bis morgen, Eva
PS: Eva schläft seit Stunden und ich muss Fotos schaufeln 😉