Planänderung

Gestern Abend ging bei unserem Kassettenklo etwas kaputt. Andreas sah sich das Problem an und meinte, dass wir „nur“ ein Fresh up Set kaufen müssten. Im Internet fand er dann auch ein Fritz Berger Shop in der Nähe und einen Stellplatz, wo wir vorher entsorgen könnten. Während dessen würde ich mir den Ohlsdorfer Friedhof alleine ansehen. Soweit unser genialer Plan.

Aufgeweckt hat uns heute morgen nicht der Wecker sondern der Regen. Es war alles grau in grau, windig bis stürmisch und es schüttete wie aus Kübeln. Ich beschloss mit Andreas mitzufahren, da ich bei diesem Wetter den bekannten Parkfriedhof mit vielen Besonderheiten und Prominentengräbern nicht besuchen wollte. Gut war es. Das Entsorgen am Stellplatz Hamburg Süd war problemlos und wir haben wieder eine andere Ecke von Hamburg kennengelernt. Er liegt gleich neben dem Hauptdeich. Der Fritz Berger Shop in Buchenholz war ca. 25km vom Stellplatz entfernt und auch schnell gefunden. Leider war die Tauschkassette nicht zu finden, obwohl sie auf laut Homepage auf Lager sein sollte. Scheinbar lag eine Fehlbuchung vor. Der Verkäufer hat uns allerdings zwei andere Möglichkeiten herausgesucht, wo es Ersatz für unser defektes Teil geben sollte.

Wir entschieden uns für den Shop in Heide, das allerdings 137 km entfernt war und in Nordfriesland liegt. Laut Internet sollten sie allerdings auch zwei Sets auf Lager haben. So viele Buchungsfehler wird es dann doch nicht geben. Die Anfahrt war nass und stürmisch und ich ging meinem Hobby nach und notierte Rastplatznamen, die mir gefielen: „Steinburg“, „Kaaksburg“ und „Altholzkrug“. In Heide angekommen hatten wir ein kleines Problem den Shop mit der Adresse Blauer Lappen 1 zu finden, da er gut versteckt lag. Die Verkäuferin schockte uns allerdings noch mehr, als sie keine der beiden Kassetten finden konnte, die auf Lager sein sollten. Der nächste Shop, der das Gewünschte lagernd hätte, wäre in Hannover und auf eine Bestellung müssten wir 5 bis 7 Werktage warten. Beides keine Option!

Als Retter in der Not suchte ihr Kollege noch einmal und konnte gut versteckt eine großen Karton mit den gewünschten Teilen finden. Da ist mir ein Fels vom Herzen gefallen. Ein paar Wochen mit einem WC fahren zu müssen, das täglich geleert werden muss, damit nicht zu viel gegen den Klodeckel heraus spritzt, und ein Badezimmer, das nach Chemie und Fäkalien stinkt, hätte unser Nervenkostüm zu sehr strapaziert. Wir waren heute schon angespannt genug.

Wir haben der Dame noch die Adresse herausgelockt, wo wir das kaputte Teil entsorgen konnten. Andreas tauschte die Kassette, ich die Klobrille mit Deckel. Um zwei Euro wurde der Müll entsorgt. Da es schon spät war, das Wetter nach wie vor scheußlich und Sturmwarnung mit Orkanböen angesagt waren, beschlossen wir nicht mehr nach Hamburg zurückzufahren, sondern gleich Richtung Flensburg und zur dänischen Grenze aufzubrechen. Die Fahrt auf Landstraßen war abwechslungsreicher und ich sah viele Kühe, Pferde, Schafe sowie deutsche und später auch dänische Rehe. Diesmal faszinierten mich ein paar Ortsnamen wie „Glückstadt“, „Itzehoe“ und „Neuholzkrug“. Auch ein interessanter Wegweiser war dabei „Geschlechterfriedhof“. Weiß jemand, was das ist?

Um 14:34 überquerten wir die dänische Grenze und einige Zeit später zahlten wir 30 € für die Erlebnisfahrt über die zweite der drei Brücken, die wir auf dem Weg nach Malmö passieren mussten. Gut, dass wir vorher fürs Nervenkostüm ein paar Smörrebröd gegessen hatten. Der Wind blies heftig und in Böen. Je länger wir fuhren, desto besser wurde das Wetter und über dem Öresund schien bereits die Sonne. Um 18:23 kamen wir an die schwedische Grenze, wo wir wie letztes Jahr aufgehalten und gefragt wurden, ob wir etwas zu verzollen hätten, wo wir hinfahren und zu welchem Zweck und wie lange wir unterwegs sein werden. Dann wünschte er uns noch eine gute Reise.

Heuer blieben wir auf der Autobahn, bis wir wegen einer Sperre umgeleitet wurden. Andreas suchte bald danach nach einem Stellplatz und hat einen sehr schönen gefunden. Wir schlafen in Ängelsholm neben der Marina und waren gleich nach der Ankunft am Sandstrand rechtzeitig vor Sonnenuntergang, um das Meer wundervoll in der Abendsonne glitzern zu sehen. Danach gab es Nachtmahl mit herrlichen Weckerln und Sauerteigbrot aus Heide und die übliche Abendbeschäftigung. Morgen planen wir mindestens bis Oslo zu fahren. Dort gibt es ja den coolen Stellplatz am See über den Holmenkolmen….

Auch wenn heute nicht alles so gelaufen ist wie geplant, war es ein guter Tag und wir hatten Glück. Den Orkanböen sind wir davongefahren und wir haben die Sonne gefunden.

Gute Nacht und liebe Grüße an alle, EVA

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