Heute in der Früh sah der Himmel etwas anders aus als sonst, dunkler, aber es nieselte nicht. Nach dem üblichen Procedere fuhren wir tanken und bewunderten drei ältere Paare in ihren Morgans, die vorbeifuhren und uns winkten und die Schöne bewunderten. Ein Paar Kilomter weiter überholten wir sie und winkten diesmal ihnen. Morgans sind auch wirklich schöne Autos 😍. Nach einigen Minuten passierte das, was wir befürchtet hatten, es begann zu regnen, nicht viel aber doch soviel, dass Andreas lieber stehen blieb, um die Membran unter seiner Jacke anzuziehen, um wasserdicht zu sein. Dies nützten wiederum die Morganfahrer, um hupend an uns vorbeizuziehen..
Unsere heutige Strecke führte uns um die Halbinsel Dingle, die wirklich allerhand zu bieten hat: Steilküsten, Sandstrände, uralte Gebäude, ein Ringfort, das eine Kultstätte zum Treffen und Märchen erzählen gewesen ist, und schließlich ein Observatorium, das 1300 errichtet worden ist. Die Landschaft war wieder unglaublich schön, leider kam am Nachmittag die Sonne gar nicht mehr durch. Geregnet hat es erstaunlich wenig, aber die dunklen Wolken sind ohnehin wesentlich ungefährlicher, als wenn es ganz weiß wird. Dann geht nämlich der heftige Nieselregen los, der im Gesicht sticht, wenn man das Visier offen lässt. Schließlich überquerten wir noch einen wunderschönen Pass, dessen Kurven beim hinauf Fahren für meine Wespe (für nicht Eingeweihte: mein letztes Motorrad 😢) wie geschaffen wären. Oben angekommen fragte mich Andreas, ob ich denn gerne die Sitzposition getauscht hätte…. Hinunter ging es dann auf einer wesentlich engeren Straße, die abschnittsweise nur mehr einem Fahrzeug Platz bot. Der Pass war für mich heute das Highlight.
Wir kamen weiter gut voran, die einzige Schwierigkeit bestand darin, geeignete Lokalitäten oder Stellen in der freien Natur zum Pinkeln zu finden. Um 15h machten wir dann an einer Tankstelle mit angeschlossenem Shop und Bistro halt, wo wir uns eine Suppe gönnten. Das war das eindeutig Richtige bei den heutigen Temperaturen. Andreas gab dann noch ein wenig Gas, damit wir die Tabert Ferry erreichten, die 1 x pro Stunde über einen Meeresarm fährt. Das ersparte uns rund 80km Landweg bei 20 Minuten Fahrzeit und Kosten von 9 Euro. Wenig später waren wir auch schon in Kilkee einer Stadt auf der Loop Head Peninsula am Atlantik.
Wir checkten im Kilkee Bay Hotel ein und ich träumte von einer heißen Badewanne. Meine Freude war groß, als es tatsächlich eine Wanne in unserem Badezimmer gab. Diesmal schlafen wir in einem Familienhotel und noch ist es entsprechend laut. Irgendwie ist das eine nette Abwechslung, da wir bis jetzt meist mit Leuten im Pensionsalter zusammen untergebracht waren. Wenn morgen in der Früh das Wetter besser ist, werden wir zum Loop Head fahren. Das ist der westlichste Zipfel dieser Halbinsel, wo auch ein Leuchtturm steht. Ansonsten geht es jetzt einmal nach Norden.
Zwei Dinge haben wir uns in Irland angewöhnt – Unser Guiness zum Abendessen und zum Kaffee gegen Mittag eine „Rocky Road“. Das ist eine Mehlspeise, die aus Schokolade, Keksen und so etwas Ähnlichem wie türkischem Honig besteht. Andreas hat, seit wir auf den Inseln unterwegs sind ein ungeheures Bedürfnis nach Schokolade. Das kenn ich so gar nicht von ihm. Rocky Road ist allerdings der eindeutige Favorit. Ich muss wohl das Rezept dafür auftreiben 😜.
Es folgt jetzt noch eine Auswahl von Fotos inkl. Observatorium von innen und außen und Eva am Strand 🏄