Beim Frühstück saßen wir bereits zum vierten Mal an denselben drei Tischen in der Nähe des Buffets. Das Wetter sah noch gut aus, obwohl für den Tag Regen angesagt war. Andreas hatte für die Fahrt nach Kärnten drei Varianten vorbereitet gehabt und entschieden, dass wir mit Mario die kürzeste Strecke über Sillian und das Lesachtal ins Gailtal nach Tröpolach nehmen werden. Wir hofften, wenig oder nicht nass zu werden. Christine und Fritz schlossen sich uns an, während Alex die längere Variante durch Italien und über das Nassfeld wählte. Wenn es trocken blieb, wollte er Variante drei mit dem Passo Zonkolan fahren, den er noch nicht kannte.
Nachdem wir ausgecheckt hatten, ging es für uns vom Hotel aus nach rechts aufs Pordoi und für Alex nach links zum Passo Fedaia. Wir fuhren Richtung Bruneck und Andreas baute dann noch einen kleinen Umweg über den Furkelpass ein. In Obertilliach wagten wir es dann eine kurze Pause zu machen. Wir Damen benötigten schon eine Toilette und ich kann mir wirklich besseres vorstellen, als in voller Montur hinter den Busch zu pinkeln. Die Zeiten, wo ich bei 2 Grad auf dem Sölkpass hinter dem Hinkelstein hockte, sind vorbei. Die Gewitterwolken rückten uns schon gefährlich nahe, als wir weiter durchs schöne Lesachtal ins Gailtal fuhren.
Wir kamen trocken im Hotel Zerza an und waren begeistert – eine eigene Garage für die Motorräder mit Getränkekühlschrank und Servicestation, eine gepflegte Anlage, ein Kinderspielplatz und eine große Voliere mit zwei Aras und einem Graupapagei. Die Zimmer sind auch sehr schön und der Besitzer sehr freundlich und zuvorkommend. Der Haus- und Hofhund hat sich gleich mit Mario angefreundet und die Katze mit Fritz. Auf Empfehlung gingen wir in Andis Bar gleich hinter der Tankstelle, wo es sehr gemütlich war. Es hatte Wohnzimmeratmospäre mit Ledergarnitur und Couchtisch und wir ließen es uns gut gehen. Es war schön im Trockenen zu sitzen und zu essen, trinken und plaudern, während draußen das Gewitter niederging. Nach einiger Zeit meldete sich Alex, dass er gerade am Nassfeld wäre. Andreas hat ihm geschrieben, wo wir sind, und er stieß dann etwas nass zu uns dazu. Auch er hatte großes Glück mit dem Wetter gehabt und konnte sogar über den Monte Zonkolan fahren. Auch er war begeistert.
Zum Abendessen gingen wir ins örtliche Gasthaus, wo wir gut speisten – endlich wieder eine gute Suppe – und zum Schluss noch einen Schnaps bekamen. Der hatte es in sich. Auf dem Heimweg gab es noch einmal Gewitter. Ich zog mich ins Zimmer zurück, um den Blog vom Vortag zu schreiben, während die anderen den Tag in der Garage ausklingen ließen. Mario hat sich in den Ort hier ein wenig verliebt. Die Wettervorhersage für Samstag ist gut und wir werden über die Nockalm fahren. Wir bekommen im Hotel sogar verbilligte Karten :-). Ich freue mich schon!