3. Tag – Wind, Schotter und Gewitter

 

SCHOTTERPASS

Heute genossen wir unser Frühstück nur fünf Meter vom Meer entfernt. Die Tische in der ersten Reihe hatten mit gutem Grund kein Tischtuch, da die Flut die Wellen gegen die Mauer schlagen ließ und alles nass wurde. Wie ihr euch denken könnt, saßen wir in der zweiten Reihe 😉

Von St. Juraj aus ging es dann die Küstenstraße weiter Richtung Karlobag. Es gab zwei Menschen, die sehr froh waren, dass ich nur am Sozius saß. Einerseits Andreas, der gehörig mit dem Wind zu kämpfen hatte und froh war, nicht dauernd in den Rückspiegel schauen zu müssen, was ich denn so auf meiner BMW machen würde, und mich, da es unheimlich anstrengend ist bei so starkem Wind mit Böen zu fahren. Das einzig Gute am selbst fahren wäre gewesen, dass ich weniger Zeit zum Fürchten gehabt hätte. In Karlobag gab es dann eine Pause an der Tankstelle, die meine Nerven und Andreas Arme und Konzentration nötig hatten und weiter ging die wilde Fahrt…. Ein paar Kilometer weiter wurden wir und zwei kroatische Mopdes von der Polizei aufgehalten. Angeblich wäre die Küstenstraße von Karlobag weg für Motorräder gesperrt. Mir ist ehrlich nichts aufgefallen…. und Andreas hat auf den Schranken gewartet wie vor zwei Jahren. Nachdem wir 250 Kuna bezahlt hatten, durften wir vorsichtig ! weiterfahren. Spannend fand ich nur, dass südlich von Karlobag viel weniger Bora zu spüren war. Aufs Fotografieren habe ich verzichtet – soweit zum Thema Wind.

Andreas bog bald danach ins Landesinnere ab, um sich, mich und die Adventure einen Test für die geplante Islandtour zu unterziehen. Wir fuhren einen Schotterpass, den er vor fast drei Jahren mit Christian und Peter schon bezwungen hat. Es war cool. Ich habe viele Fotos geschossen und war ganz entspannt. Ich und die Adventure haben glänzend bestanden und Andreas war auch mit sich zufrieden. Das einzig Unangenehme war, dass man mitten auf die Straße pinkeln muss, weil die gesamte Gegend noch vermint ist – das war die Schottergeschichte.

Als wir wieder auf der Küstenstraße waren, ging es diesmal flotter dahin und in Biograd in der Marina gab es eine wohlverdiente Pause mit Eiskaffee und Espresso sowie einen Rieseneisbecher für Andreas. Um 14:30 kann man schon das Mittagessen durch Eis ersetzen 🙂 Dann fuhren wir weiter in den Süden und ließen wegen der Hitze die Kultur in Zadar, Sibelnik und Split aus und machten uns auf die Suche nach einem Quartier.

Das Navy beschloss wieder einmal uns in die Irre zu führen und statt in einem netten Hotel am Strand fanden wir uns plötzlich in den Bergen wieder. Der Pass war super und menschen- und autoleer, aber eigentlich nicht in der Fahrtrichtung. Als wir endlich wieder unten waren, begann es zu donnern und zu regnen. Gott sei Danke fanden wir in Podgora ganz schnell ein Appartement, da ein furchtbares Gewitter losbrach. Der Strom war schon ausgefallen, als wir unter die Dusche gingen, aber das machte nichts. Waschen schaffen wir inzwischen mit unserem Alter auch ohne Licht. Die nette Vermieterin kochte uns mit ihrem Gasherd Kaffee und der Enkel durfte dolmetschen. Er versuchte sogar ein wenig zu flirten: „Sorry, I forgot to ask for your name“ …. „oh, Eva, that is a beautiful name…“ Als das Gewitter endlich vorbei war – es regnet angeblich nie in Podgora – machten wir uns auf zur Strandpromenade, um endlich etwas zu essen. Jetzt  gab es auch wieder Strom. – Gewitter Ende

Alles in allem ein spannender aber auch anstrengender Tag, aber ich liebe es.´:-) Motorradfahren ist v.a. für den Beifahrer ein sehr sinnliches Erlebnis, da ich mich auf fast nichts anderes konzentrieren muss: wunderbare unterschiedliche Gerüche, es gibt unheimlich viel zu sehen und zu entdecken, verschiedenste Geräusche: Wind, das Motorengeräusch beim Beschleunigen oder wenn es ruhig dahin geht, das Aufschlagen der Regentropfen,… Vibrationen unter den Fußsohlen und dem Hintern 🙂 und ich habe soviel Zeit zum Denken und Träumen…..

Ich freu mich schon auf morgen :-). Kommt wieder mit!!! Danke für die Kommentare, die es bis jetzt gegeben hat.

EVA on tour

Da das Einfügen der Bilder äußerst zeitaufwendig ist, gibt es nur mehr ein Bild des Tages. Andreas hat es diesmal ausgesucht.

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