Wir trafen uns wie verabredet um 8h beim Frühstück und besprachen dann die Möglichkeiten, wo wir heute fahren könnten. Die Entscheidung fiel auf den Passo San Boldo, den Alex und Fritz noch nicht kannten. Vorher war noch eine schwierige Aufgabe zu erledigen – wir mussten tanken. In Canazei gibt es nur eine Tankstelle, die in der Regel schwer überlaufen ist. Wir hatten Glück, eine Zapfstelle war frei und keine Warteschlangen vor den anderen. Wir haben kaum Zeit verloren.
Los ging die Fahrt durchs schöne Fassatal und über einen kleinen Pass, dessen Namen ich vergessen habe, den Passo di Valles und den Passo di Rolle. Andreas blieb manchmal stehen, um gleich vom Motorrad aus ein paar Fotos zu schießen, und gelegentlich machten wir eine Pause, um etwas zu trinken und die Beine auszulockern. Derzeit gibt es viele Baustellen auf den Passstraßen teilweise sogar mit Ampelregelung, die den Fluss unterbrechen. Bevor wir zum Passo San Boldo kamen fuhren wir durch ein Stück „verwunschenen“ Wald, was sehr schön war. In der nächsten Ortschaft machten wir eine Kaffee- und Eispause und freuten uns auch über ein WC. Gestärkt meisterten wir die Spitzkehren und Tunnel des Passo San Boldo. Das besondere an dem Pass ist, dass die Hälfte der Strecke durch Tunnel führt, die in den Fels hineingehauen wurden. Er ist ampelgeregelt und wir nur einspurig befahren. Heute war mit uns (5x KTM) zeitgleich eine Harley unterwegs, was in den Tunnel einen Höllenlärm verursachte.
Die weitere Runde führte uns an einem netten See vorbei und über das Pordoi. Diesen Pass kennen wir sehr gut und ich finde ihn auch sehr schön zu fahren. Das besondere am heutigen Tag war die große Anzahl an schnellen Autos v.a. diverser Porsches, mit denen sich Andreas und die Schöne matchen konnten. Einmal kam uns ein Autobus zu Hilfe, der uns mehr als die halbe Fahrbahn blockierte. Wir konnten vorbei, der 911er turboS nicht. Oben am Pass warteten wir auf die anderen, die ebenfalls von den Bussen in den Spitzkehren behindert wurden. Leider fing es beim talwärts Fahren zu regnen an, dass wir leicht feucht im Hotel ankamen. Eine Dusche und einen Cappuccino später auf der Terrasse war wieder alles fein und wir ließen die Erlebnisse des Tages revuepassieren.
Um einiges früher als gestern machten wir uns ins Zentrum auf, um uns ein gutes Abendessen zu gönnen. Für die meisten Lokale waren wir zu früh dran und es begann wieder zu regnen. Im ersten Lokal saßen wir gut geschützt unter riesigen Schirmen, wurden aber völlig ignoriert. Also wechselten wir auf die andere Straßenseite, wo wir freundlich empfangen wurden. Man teilte uns mit, dass es erst in einer halben Stunde warme Küche gäbe, was die Spezialitäten des Tages wären und fragte, was wir gerne zu trinken hätten. Das Essen war sehr gut und ich denke, wir werden dort sicher noch einmal hingehen. Bis wir mit dem Nachtisch und Kaffee fertig waren, schien auch wieder die Sonne, aber nicht lange. Kaum auf dem Zimmer angekommen, brach ein Gewitter los und es ist noch nicht ganz vorbei. So konnte ich die Zeit zum Blogschreiben nützen und Andreas hat inzwischen mit den anderen geplaudert. Die Fotos sind bereits hochgeladen und er wird sicher gleich ein paar Hübsche einfügen.
Gute Nacht und bis morgen, EVA