Es sind jetzt schon ein paar Tage seit unserer Rückkehr vergangen und neben den nötigen Dingen wie Karl ausräumen, alles wegräumen, Wäsche waschen und bügeln usw. haben wir natürlich die Familie getroffen und unsere Kinder, Enkelkinder und Schwiegerkinder umarmt. Es war sehr schön sie real wieder zu sehen nicht nur beim Videotelefonieren. Ich habe auch alle meine Beiträge durchgelesen und meine Postkarten, Prospekte, Eintrittskarten, Aufkleber und Rechnungen geordnet, um ein Erinnerungsalbum zu gestalten. Andreas wird wahrscheinlich ein „best of“ – Fotobuch gestalten und die nächste Wohnzimmergalerie wird sicher den Eindrücken aus Norwegen gewidmet sein.
Ein paar Daten und Fakten:
Dauer: wir waren vom 2. bis 27. Juli unterwegs, insgesamt 25 Tage
Stellplätze: wir haben auf 22 verschiedenen Stellplätzen genächtigt, fünf davon waren kostenpflichtig. Das waren der Stellplatz am Fischmarkt in Hamburg (zwei Nächte à € 12,50); der Stellplatz in Schweden bei der Marina (€ 16,50); der Stellplatz beim Nigardsbreen (€ 9,00); der Stellplatz in Fauske (€ 25,–) und der Stellplatz in Stockholm (zwei Nächte à € 30,–).
Länder, durch die wir gefahren sind, in zeitlicher Abfolge: Österreich (Niederösterreich), Tschechien, Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland, Österreich (Oberösterreich, Niederösterreich). Wir waren auch in Lappland, das sich über Teile Norwegens, Finnlands und Schweden erstreckt, dem Land der Samen.
Insgesamt sind wir ca. 10.300 Kilometer gefahren!
Abgesehen von Straßen, Seen, Flüssen, den verschiedenen Meeren, Bergen, Tälern und noch viel mehr Natur haben wir uns auch ein paar Städte ein wenig genauer angesehen. Nicht ausführlich genug, wie wir feststellen mussten, aber doch so gut, um zu wissen, ob es sich lohnt wiederzukommen und noch mehr davon kennenzulernen. Wir waren in diesen Städten unterwegs (in alphabetischer Reihenfolge): Ahlesund (Norwegen); Bodö (Norwegen); Hamburg (nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal); Griesskirchen; Lulea (Schweden); Stockholm; Sundsvall (Schweden), Trondheim (Norwegen) und Wetzlar (Deutschland)
Wir haben folgende Museen besucht (in alphabetischer Reihenfolge): Alta Museum (Alta); Ernst Leitz Museum (Wetzlar); Flygvapenmuseum (Linköping); Gammelstad – Kirchstadt (Lulea); Husqvarnamuseum (Huskvarna); Luftfahrtsmuseum (Bodö); Norwegisches Gletschermuseum (Fjäerland); Polarmuseum (Tromsö); Sundsvallmuseum (Sundsvall); Tirpitzmuseum (Katfjord); Trollmuseum (Tromsö); Vasamuseum (Stockholm), Wikingermuseum (Stockholm).
Weitere tolle Dinge, die wir uns angesehen haben (in alphabetischer Reihenfolge): Astrid Lindgrens Värld (Vimmerby); Dictum (Plattling); Eismeerkathedrale (Tromsö); Elbphilharmonie (Hamburg); Fotografiska (Stockholm); Galleri Lofoten (Henningsvär); Grönligrotta (Saltfjell); Holmenkollen (Oslo); Kulturmagasinet (Sundsvall); Leica – Welt (Wetzlar); Nidarosdom (Trondheim); Nusfjord (Lofoten); Nordkapcenter (Nordkap); Polarcenter (Polarkreis); Roselottet (Oslo); Tierpark Hagenbeck (Hamburg)
Ausstellungen, die wir uns angesehen haben: Peter Lindbergh – Lightness of Being in der Fotografiska, ebenso dort: Ikram Abdulkadir, die ihre muslimischen, afrikanischen Schwestern und auch andere Frauen aus diesem Kulturkreis in den Mittelpunkt stellt, sowie Alexander Wessely mit wunderbaren Skulputuren. Im Alta-Museum sahen wir uns die erste Soloausstellung von Johan Sara jun., einem Samen an. Im Sundsvallmuseum läuft gerade die Ausstellung von Bengt Lindström – Le peintre du Nord. Im Leica-Museum bewunderten wir die Bilder von Rankin in der Ausstellung Zeitsprünge. Schlussendlich hatten wir das Glück in der Leica-Galerie gleich zwei Ausstellungen präsentiert zu bekommen: Von seltenen Wesen und seltsamen Winkeln von Florian Müller und Lena Stahl: Mein Sohn – Behind the Scenes of a Roadmovie.
Heuer gab es auf unserer Reise jede Menge Sachschaden. Einiges habe ich im Blog erwähnt, anderes nicht. Hier eine kurze Auflistung: vor der Abreise habe ich die wunderschön gedruckten Boxen für unseren Kühlschrank im Geschirrspüler gewaschen. Keine gute Idee, sie dienen jetzt nur mehr als blaue und orange Kunstobjekte, da sie sich verformt haben. Andreas hat vor der Abreise noch drei neu gedruckt. Dann hing ein Kabel beim Vorderrad hinunter (Verschleißsensor), der untere Teil des Seitenspiegels ging am Trollstigen verloren, die hinteren Bremsen waren danach auch hinüber und der kleine vom Steinschlag verursachte Titscher wuchs sich langsam aber sicher zu einem Sprung quer über die Windschutzscheibe aus. Das kaputte Kassettenklo habt ihr alle mitbekommen. Irgendwann habe ich dann die Halterung vom Waschbecken, mit der man es arretieren und zum Duschen wegklappen kann, abgebrochen und am Armaturenbrett erschien plötzlich das Werkstattzeichen und beim Zündung Aufdrehen hat die Anzeige „OIL“ angezeigt. War beides falscher Alarm, hat uns aber ziemlich geschockt. An einer Kante bei einem Platz zum Umdrehen, blieb unsere elektrisch ausfahrbare Stufe bei der Schiebetür auf der Strecke und ich konnte mangels Größe durch diese nicht mehr aus- und einsteigen und das Stockerl war zu Hause geblieben. Zum Schluss war dann noch beim Kühler etwas defekt, aber Dank ÖAMTC und ADAC sind wir gut nach Hause gekommen. Irgendwie war das schon mühsam und aufregend. Andreas ist schon beim Reparieren und versucht diverse Ersatzteile aufzutreiben, um die Kosten im Rahmen zu halten.
Personenschaden: zwei blaue, leicht aufgeschürfte Knie vom Sturz nach vorne am Gletscher und eine Steißbeinprellung vom Sturz nach hinten. Am letzten Tag, beim Einsteigen nach dem Mittagessen in Griesskirchen hat mich dann noch eine Wespe gestochen. Andreas hatte mehr Glück, ihm ist nur gelegentlich etwas von der Ablage auf den Kopf gefallen – Kopfhörer, Brillenetui, Geldbörse,… keine Verletzungen!
Ich habe 120 Ansichtskarten nur für mich gekauft! Dazu kommen noch diejenigen, die ich verschickt habe. Ich glaube, ich habe leicht übertrieben.
Highlights? für mich (Eva) Nusfjord; der Sprungtisch vom Holmenkollen; Tromsö in der Früh; die Mitternachtssonne und das Land Norwegen mit seinen unglaublichen Landschaften :-). Für Andreas: Die Mitternachtssonne am Nordkap. Eva am Gletscherrand des Nigardsbreen – ich war/bin so stolz, dass sie es geschafft hat dort hinauf zu kraxeln. Die Flugzeug Museen. Die kleinen Straßen Norwegens in ihren unglaublichen Landschaften. Der Geiranger Fjord.
Was wir beim nächsten Mal anders machen sollten? Wir sollten uns mehr Zeit lassen, aber das ging diesmal nicht. Wir hatten Angst zu lange aufs Nordkap zu brauchen und uns heimhetzen zu müssen. Als wir dann die Mitternachtssonne erlebt hatten, hatten wir zunehmend Sehnsucht nach den Enkelkindern. Jetzt haben wir dafür Erholungszeit bis zum nächsten Reisetermin am 17.8. Da geht’s zur MotoGP nach Spielberg. Andreas: Noch besser vorbereiten, dort wo wir viele besondere Punkte vorbeireitet hatten haben wir auch sehr viele genutzt. Zufallstreffer hatten wir, die waren auch durchwegs sehenswert aber nicht sehr viele. Die Lofoten viel genauer anschauen, zum Teil mit dem E-Bike um leichter stehenbleiben zu können.
War das unsere letzte lange Reise mit dem Karl? Von mir aus sicher nicht. Andreas und ich hatten zwar unsere kleinen Reibereien, aber das lag oft an der Lautstärke des Karls und daran, das wir schon ziemlich schwerhörig sind. Im September mache ich einen Termin beim HNO und mit Hörgeräten werden wir weiterhin gut auf 4 m² wochenlang unterwegs sein können. Andreas: Wenn man 4Wochen 24Stunden am Tag auf 4m² zusammen steckt und in der Zeit nur 2x mehr als 200m von einander getrennt ist, dann war das aus meiner Sicht sehr harmonisch. Der einzige Punkt über den wir diskutiert haben war, was unter das Jedermannsrecht fällt. Der Karl bekommt jetzt ein paar Streicheleinheiten und ein wenig Unterbodenschutz, dann wird er uns sicher noch Jahre begleiten.
Norwegen (Andreas): Ich will dort wieder hin! Ich möchte die Lofoten im Winter mit Nordlichtern und Tromsö bei Nacht fotografieren. Vorher gibt es aber noch sehr viele andere Reiseziele zu besuchen.
Alles Liebe, EVA
P-S.: Diesmal gab es viele Fundstücke – besondere Steine, Muscheln aus Schweden und Norwegen und sogar ein intaktes Skelett von einem Seeigel. Andreas hat es an einem Sandstrand in der Ortschaft Sandstrand gefunden und die Möwe vom Titelbild, die in einer kleinen Bäckerei mit Café mit ein paar anderen herumhing. Dieses besondere Fundstück musste allerdings gekauft werden ;-)..