Ich sitze gemütlich auf einem bequemen Sessel mit hochgelegten Beinen in dem kleinen Erker unseres Hotelzimmers in Aberystwyth im 3.Stock mit Blick aufs Meer und werde jetzt den Tag noch einmal Revue passieren lassen.
Andreas hat heute in der Früh noch ein paar Eindrücke von unserem Guest House im Bild festgehalten, um das Englische zu unterstreichen und eine Empfehlung auszusprechen. Also, falls es jemanden nach Weston-super-Mare verschlägt, hier lässt es sich wohnen.
Unser Weg führte uns nach dem Zwischenstopp bei McDonalds, wo wir auch gleich das Zimmer für heute Nacht buchten, nach Nordwesten quer durch Wales nach Aberystwyth. Hier hatten wir vor zwei Jahren auf unserer Schottlandtour auch für eine Stunde Rast gemacht und es hat mir damals sehr gut gefallen. Bis wir jedoch hier gelandet sind, lagen etliche Kilometer auf walisischen Landstraßen in sehr schöner Gegend vor uns. Im Gegensatz zu England steht unter jedem SLOW auch ARAF auf der Straße und alles ist ein wenig höher angesiedelt. Einen größeren Teil der Stecke legten wir in höheren Lagen und im Nebel zurück und die Temperatur sank von 27 auf 16 Grad. Das war ungewöhnlich frisch, v.a. bei offenen Lüftungsschlitzen in der Montur. Bevor wir jedoch in diese Regionen vorgestoßen sind, haben wir noch Trenton Court House & Castle besichtigt, die so einfach auf unserem Weg lagen inkl. der Kälbchen.
Auch ein paar unerwartete Ereignisse gab es heute wieder. Zum einen sahen wir uns Auge in Auge mit einem Traktor, der die gesamte Fahrbahn des Heckenhohlweges für sich beanspruchte. Da ein normales Motorrad keinen Retourgang hat, musste der Traktor zurückfahren und wir ruckelten mit 2 cm Abstand zwischen Koffer und Traktorrädern vorbei. Zum anderen fuhr Andreas auf einem, na sagen wir einmal, besseren Almweg in der walisischen Bergeinsamkeit, als es nach einem dezenten Hinweisschild quer durchs Wasser ging. Wir haben unsere erste Furt überquert. Nach dem Schotterpass vor drei Jahren in Kroatien, war dies wohl die zweite Übung für unsere Islandtour. Als wir wieder im Tal angekommen waren, staunte ich nicht schlecht, als Andreas auf den Parkplatz des kleinen community run shop zusteuerte, wo wir vor zwei Jahren auch schon Kaffee getrunken haben. Es hat sich nichts verändert und die Mehlspeise ist immer noch hervorragend.
Bevor wir endgültig in Aberystwyth landeten, musste mir Andreas noch einen Strand zeigen, den er ebenfalls bei Google streetview entdeckt hatte. Dieser Strand darf mit Autos befahren werden, die dort auch parken dürfen. Sogar zwei Autobusse standen heute da. Im Hintergrund könnt ihr Autos sehen.Wenig später checkten wir ein und schleppten unser Gepäck in den 3. Stock. Etwas Bewegung schadet nicht, schließlich sitze ich ja die meiste Zeit des Tages. Unsere Schöne kann heute Nacht sogar in der Garage stehen 😀. Nach dem Duschen und dem Genießen der Aussicht vom Erker aus, machten wir einen kleinen Spaziergang auf der Promenade, wo ganz schön viel Wind blies. Der Wind hat uns heute eigentlich den ganzen Tag schon mehr oder weniger heftig begleitet. Wir fanden dann auch ein nettes Lokal zum Abendessen mit sehr attraktiven Kellnern. Meine Damen, ein heißer Tipp: „Harry’s“ in der North Parade in Aberystwyth! Das Essen ist auch gut 😜.
So, das wäre es jetzt von Tag 5. Andreas ist gerade dabei das nächtliche Aberystwyth einzufangen. Die besten Fotos vom Sonnenuntergang, dem Meer und der Stadt kann ich ja morgen nachliefern. Jetzt bin ich müde und wer weiß, wann Andreas zurückkommt….
I love Wales, too 🙂