Der Regen weckte uns knapp vor dem Wecker und um 7:57 waren wir schon auf Achse. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich auf die Uhr geschaut habe, da Andreas am Vortag 8h als Abfahrtszeitpunkt festgelegt hatte. Die Fahrt bis und auf der Autobahn verlief unspektakulär. Kurz vor der slowenischen Grenze verließen wir die Autobahn, da wir uns die Vignette für Slowenien sparen wollten. Mit 32€ für ein paar Kilometer war uns das einfach zu teuer.
Das Fahren auf Bundes- und kleinen Landschaften war zwar von der Kilometeranzahl kaum länger, verlängerte jedoch die Fahrzeit. Das war nicht schlimm, da wir es ja nicht eilig hatten und es zeigte uns neue Teile von Slowenien. Dort schien bereits die Sonne, was sehr angenehm war und alles gleich freundlicher aussehen ließ. Leider gibt es keine Fotos davon.
Der Grenzübergang zwischen Kroatien und Slowenien verlief EU-mäßig unkompliziert. Man fährt einfach über eine imaginäre Grenzlinie und freut sich, im nächsten Land zu sein. Am Vortag hatten wir wieder mühsame Grenzkontrollen bei der Ausreise aus Serbien und Einreise in Kroatien. Wir mussten sogar die Türen vom Stauraum über den Fahrersitzen öffnen, weil sich dort jemand versteckt haben könnte. Das einzige, das wir ins Land schmuggelten, war eine Fliege aus Bulgarien, die den Karl nicht verlassen wollte. Einmal ist es Andreas gelungen sie auszusperren, aber als er die Schiebetüre wieder öffnete, war sie wieder herinnen. Ich bin mir sicher, dass es dieselbe war :-).
Auch wenn der Grenzübergang von Nicht-EU-Staaten in die EU mühsam ist, war ich sehr froh, dass wir mit dem Karl und nicht mit einem LKW unterwegs waren. Der Stau der LKWs in Serbien begann 6km vor der kroatischen Grenze und ab 2km davon standen sie in Zweierreihen. Ich möchte nicht wissen, wie lange jeder einzelne Fahrer da warten muss. Außerdem mussten alle an einem ausgebrannten LKW vorbei. Nicht schön.
Der Grenzübergang von Slowenien nach Österreich gestaltete sich einfach und mehrfach zugleich. Es gab keine Kontrollen und wir reisten bei Bad Radkersburg ein und wieder aus und über Bonisdorf dann endgültig wieder ein. Wenig später waren wir dann dort, wo wir auch beim Tourantritt eine Pause gemacht hatten, bei Mario in Schallendorf. Wir plauderten und sahen uns gemeinsam das Sprintrennen der MotoGP an, wo Pedro Acosta leider durch Wegrutschen den Sieg verschenkte. Es war schön Mario nach mehr als drei Wochen wiederzusehen.
Wir telefonierten noch mit den Kindern, ob wir einander noch sehen würden und fuhren dann auf ihren Wunsch bei Elisabeth vorbei. Julia war mit der anderen Oma und den Kindern unterwegs und kam erst zu spät nach Hause. Dieses Wiedersehen ist noch ausständig. Meine Nachbarin brachte die Post der letzten Woche vorbei, weil Elisabeth diese noch nicht abgeholt hatte. Ich musste mich wundern, obwohl ich die tägliche Zeitung gestoppt und das auch bestätigt bekommen habe, wurde jeden Tag eine geliefert. Die Kommunikation zwischen Büro und Zusteller scheint nicht zu funktionieren…
Gestern Abend waren wir dann doch ziemlich müder und Andreas ein wenig erschöpft. Er saß die letzten Tage auch wirklich viele Stunden hinter dem Lenkrad und musste sich konzentrieren. An und für sich stört ihn das nicht, aber die Auswirkungen spürt er. Wir werden alle nicht jünger. Daher gibt es auch heute erst diesen vorletzten Beitrag. Morgen oder sobald ich es schaffe, ziehe ich dann mein übliches Resümee und lass euch wissen, was diesmal z.B. mein Highlight war. Dafür muss ich erst noch meine Gedanken sortieren. Angenehmen Sonntag, EVA