Heute morgen war es stark bewölkt und es sah so aus, als ob es jeder Zeit losregnen könnte. Wir frühstückten, machten uns fertig und begannen uns in Felix Romuliana umzusehen. Die Tickets konnten wir beim Souvenirshop kaufen und auch ein paar Ansichtskarten. Beeindruckt hat mich die dicke der Mauern und die Reste des Palastes von Kaiser Galerius. Diesmal waren die Steine jüngeren Datums, als jene, die wir uns in Griechenland und der Türkei angesehen haben aber nicht weniger imposant.
Während unseres Rundganges hat es zu regnen begonnen und wir freuten uns, die nächste Zeit geschützt im Karl sitzen zu können. Wir wollten zum Eisernen Tor, der berühmten Engstelle der Donau zwischen Serbien und Rumänien. Wir fuhren durch den Derdap Nationalpark und durch die Weingegend Serbiens. Die Aussicht auf die Donau war nicht immer gegeben, weil wir manchmal zu weit weg waren oder zu viele Bäume die Sicht behinderten. Schicksal eines Fotografen. Ich denke, es ist ihm doch sehr gut gelungen, die Enge einzufangen. Sogar ein „Eva-Schiff“ hat er eingefangen, da er weiß, dass ich gerne einmal eine Flußkreuzfahrt auf der Donau bis ins Delta machen würde.
Als wir hungrig wurden, blieben wir bei einem Gasthaus stehen, dass uns schon 11km vorher angekündigt worden war. Es war wohlig warm in der Gaststube, da sie den alten, gußeisenen Ofen mit Holz angeheizt hatten. Das Essen war vorzüglich und viel zu viel, aber wir haben ja Alufolie mit und damit gleich auch ein Nachtmahl. Das Brot, das ihr auf dem Foto seht, war ganz frisch gebacken worden und sehr, sehr heiß und köstlich. Bald nach dem Essen kamen wir an die Stelle, wo wir die Donau überqueren und nach Rumänien einreisen wollten. Statt der erwarteten Brücke fanden wir allerdings eine Fähre und diese würde erst in 1 1/2 Stunden ablegen. Eindeutig zu lange zum Warten.
Wir sahen uns auf der Karte an, wo die nächste Möglichkeit wäre, die Donau zu überqueren, um die „schöne Strecke“, die Andreas in Rumänien fahren wollte, zu erreichen. Keine Chance – wir würden viel zu weit nördlich in Rumänien einreisen und müssten dann ein gutes Stück zurückfahren. Also hielt Andreas nach alternativen Strecken Ausschau und wir beschlossen statt über Rumänien und Ungarn über Kroatien und Slowenien weiterzufahren. Diese Strecke ist sogar ein wenig kürzer.
Andreas wollte möglichst viele Kilometer hinter sich bringen, damit wir morgen nicht mehr so weit fahren müssen. Als er genug hatte, suchten wir mit der App nach einem geeigneten Platz zum Übernachten und wurden auch fündig. Ein Stellplatz bei einem Lokal, wo man umsonst stehen kann und gebeten wird, dafür eine Mahlzeit zu konsumieren. Das kannten wir doch schon von der Anreise. Also die Koordinaten programmiert und schon ging es los. Leider standen wir dann vor verschlossenen Türen und auch nicht dort, wo wir vor drei Wochen geschlafen hatten. Ein Ersatzziel musste her, das uns weiter 25km Fahrt abverlangte. Jetzt stehen wir ganz ruhig auf einem Parkplatz zwischen kleiner Kapelle und Friedhof und werden hoffentlich niemanden stören.
Wundert euch nicht über meinen abgekämpften Ausdruck auf dem Foto, ich war und bin wirklich schon sehr müde. Die fliegenden Autos habe ich allerdings nicht geträumt. Gute Nacht, EVA