Tag 21: Vom Bazar bis Gamzigrad

Andreas hat heute Geburtstag. Die erste Gratulation über WhatsApp kam schon vor 6h in der Früh und es folgten ab 7h Ortszeit im Minutentakt weitere. Aufgestanden sind wir heute trotzdem etwas später und haben uns viel zu früh auf dem Weg in die Fußgängerzone gemacht. Um 8:30 haben die meisten Geschäfte noch geschlossen und am Bazar war auch noch nichts los. Immerhin haben wir Andreas‘ Lieblingssüßigkeitengeschäft gefunden. Um etwas Sinnvolles zu unternehmen, sind wir auf die Post, wo ich die letzten Ansichtskarten aufgegeben habe. Auch diesmal bin ich nicht sicher, ob sie ankommen werden. Wieder musste ich bar zahlen und wieder wurde weder gestempelt noch eine Marke aufgeklebt. Vielleicht wanderten die türkischen Lira in die Tasche der Postbeamtin und die Karten in die Rundablage. Ich bin schon neugierig.

Mit noch etwas Bargeld vom Bankomaten ausgerüstet, wanderten wir schließlich noch einmal zu Andreas‘ Geschäft, wo wir von einer jungen Dame und dann von ihrem Chef?/Vater?, der Englisch konnte, bedient. Alles durfte/musste gekostet werden und wir konnten uns kaum entscheiden. Ich glaube, wir haben eine gute Auswahl getroffen. Für Andreas habe ich in einem anderen Geschäft noch ein Geburtstagstörtchen und eine Schachtel mit besonderen Keksen besorgt. Sein Ehrentag muss doch gebührend gefeiert werden. Den Bazar durchstreiften wir zweimal und kauften ein paar Geschenke. Leider gab es keine Gewürze.

Noch etwas Besonderes haben wir an diesem Vormittag gemacht. Wir waren in einer Moschee. Ich hatte mein neues Tuch mit und ohnehin lange Ärmel und lange Hosen an. Also musste ich nur die Schuhe ausziehen, um den großen Gebetsraum betreten zu dürfen. Die reich bemalten Kuppeln haben mir besonders gut gefallen und dass er mit Teppich ausgelegt war, der gerade gesaugt wurde. Ich weiß zu wenig vom Islam, um die Leere des Raumes zu verstehen, aber ich habe mich nicht unwohl gefühlt. Vielleicht weil es auch hier ein paar bunte Glasfenster gab, durch die das Licht herein geflutet ist.

Nachdem wir alle unsere Einkäufe im Karl verstaut und die Parkgebühr gezahlt hatten, versuchten wir noch die kleine Brücke zu finden, bei der auch ein möglicher Stellplatz gewesen wäre. Es ist gelungen. Der Platz wäre idyllisch gewesen, aber unser Parkplatz beim Museum war eindeutig die lagemäßig bessere Wahl. Wir suchten den Weg aus der Stadt hinaus zur bulgarischen Grenze, wo wir kurze Zeit später ankamen.

Das Ausreisen war mindestens so mühsam wie das Einreisen, da wir in langen Schlangen anstanden und zu einer zweiten Station weitergeschickt wurden, wo man uns dann sagt, dass wir fahren könnten. Wir parkten uns ein und gaben unsere letzten türkischen Lira für Turkey Delight in allen Varianten aus. Im Dutyfree Shop konnte ich nichts finden, das sich zu kaufen gelohnt hätte. Wir hatten übersehen, dass wir noch einen Kontrollposten passieren mussten und wurden prompt zurückgeschickt, da noch eine Strafe zu zahlen wäre. Kaum der Rede wert, ca. 2€ aber eine lästige Zeitverzögerung. Bei der bulgarischen Grenze war es nicht viel besser, da mindestens zwei Zollbeamte den Karl kontrollierten. Diesmal wollten sie auch ins Badezimmer hineinsehen. Wir könnten ja Schlepper sein. Irgendwann lag auch diese Grenze hinter uns und es ging flott auf der Autobahn weiter.

Seit gestern hören wir über Spotify Podcasts beim Fahren, was eine willkommene Abwechslung ist. Unsere CDs können wir schon auswendig und Ö3 streamen hat auch seine Grenzen. Bis zur serbischen Grenze funktionierte das auch sehr gut, dann wollten wir lieber Datenvolumen sparen. Die serbische Grenze zu überqueren dauerte ebenfalls sehr lange und hatte wieder Kontrollen des Karls inklusive Badezimmer zur Folge. Aber auch das war bald erledigt. Falls es euch aufgefallen ist, wir sind heute im 10. Land unserer Reise angelangt. Die Temperaturen waren sowohl in Bulgarien als auch Serbien, solange die Sonne schien, sehr angenehme so bei 26°. In Serbien fuhren wir auf einer schönen Motorradstrecke und durch sehr waldreiches Gebiet. Unser Ziel heute war Gamzigrad oder Felix Romuliana, wie die Römer die Stadt nannten. Es war zwar schon dunkel, als wir angekommen sind, aber wir stehen am Parkplatz vor dem Eingang dieser Ausgrabungsstätte, um sie morgen in der Früh gleich besuchen zu können. Wir haben ja schon ein paar Tage lang keine „alten Steine“ mehr besucht.

Aus gegebenen Anlass gibt es heute wenige Fotos aber dafür auch süße:-). Gute Nacht und schöne Träume, bis morgen. EVA

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