Tag 12: Meteora, komische Geräusche und die Rettung

Der heutige Morgen verlief fast wie immer: 7h aufstehen, frühstücken und dann anders als sonst Blog schreiben. Zehn Minuten vor 9h standen wir am Parkplatz vom ersten Meteorakloster, dem Kloster Varlaam. Es war sehr gut zu sehen, dass auf den Stufen zum Eingang (über 100) bereits eine Menschenschlange wartete, in der wir uns gleich darauf einreihten. Es war ein gemütlich Aufstieg im Schritttempo, da oben ja noch der sagenhafte Eintritt von 3€ pro Person zu entlohnen war. Andreas war vorschriftsmäßig mit langer Hose bekleidet und ich bekam ein Tuch zum Umbinden, da ich Leggings anhatte. Ich habe diesmal kein einziges Kleid auf der Reise mit, was im Kloster aber erwünscht ist. Das Tuch passte jedoch farblich hervorragend zu meinem Outfit.

Es waren unglaublich viele Menschen mit uns oben, die Busweise aus aller Welt angereist kamen. Auffällig waren so wie schon in Delphi die Chinesen, die laut, rücksichtslos und aufdringlich agieren. Alle anderen waren so beeindruckt wie ich und verhielten sich entsprechend. Der Gebäudekomplex ist sehr schön und die Kirche wunderbar. Leider darf man in ihr nicht fotografieren, nur im Vorraum ist es erlaubt. Wir konnten auch ein riesiges Weinfass sowie den Aufzug bestaunen.. Früher gab es ja noch keine Treppe. Unglaublich welche Mühe es gekostet haben muss, allein das Baumaterial auf den Berg zu bekommen. Ein besonderes Highlight war das Museum mit wunderbaren alten Büchern. Da schlug mein Herz gleich höher.

Früher gab es mindestens 16 Klöster in der Region, inzwischen sind nur mehr 6 bewohnt, zwei davon von Nonnen. Die anderen Klöster haben wir uns nur aus der Ferne angesehen und Andreas hat so viel wie möglich versucht fotografisch ins rechte Licht zu rücken. Es waren so unglaublich viele Autobusse, Autos und sogar ein Ralleytross unterwegs, dass kaum Parklücken zu finden waren und wir in langen Schlangen hätten anstehen müssen. Schaut euch die Fotos von Andreas genau an, es ist ein Suchbild dabei. Wer findet die Bergsteiger?

Als wir Meteora verließen mussten wir natürlich einige Serpentinen bergab fahren. Plötzlich gab es da dieses komische Geräusch, das immer lauter und schrecklicher wurde. Die Bremse rechts vorne schien Metall auf Metall zu bremsen. Am Fuße des Berges suchte Andreas im Internet eine Werkstatt in der Nähe und wurde in Trikala, 20 km entfernt, fündig. Also nichts wie dorthin. In Trikala verpasste Andreas zwar das Abbiegen, aber gleich darauf fand sich auf der rechten Straßenseite eine Werkstatt, die sich auch für Fiat zuständig fühlte. Andreas trug unser Problem vor, wir mussten kurz warten und schon wurde der Karl überprüft. Tatsächlich, die rechten Bremsbeläge waren hinüber. Spannend, dass die Linken noch völlig in Ordnung waren. Dort hatte Andreas ja auch das Rad herunten und es überprüft. Keine Ahnung, wie so etwas zu Stande kommt.

Eine Stunde inkl. Probefahrt später hatten wir wieder einen fahrtüchtigen Karl. Sie haben schnell und ordentlich gearbeitet, waren extrem freundlich und der junge Mechaniker wollte nicht einmal das Trinkgeld nehmen. Insgesamt hat es uns ein wenig Zeit und einen Umweg gekostet, aber mit einer Rechnung von nur 127€ sind wir sehr gut davon gekommen. Keine bösen Geräusche beim Bremsen mehr und wir konnten unsere Fahrt in Richtung Philippi fortsetzen.

Diesmal waren wir im Landesinneren und eher flacher bis hügeliger Gegend unterwegs. Es gab keine besonderen tierischen Begegnungen. Abgesehen von den unvermeidlichen Straßenhunden und vorwitzigen Katzen haben wir hauptsächlich Elstern gesehen. Davon gibt es wirklich viele hier. Auch heute erreichten wir wieder eine besondere Brücke, die sich über einen gewaltigen See spannte. Wie immer verlief die Fahrt eher langsam, da die Straßen nicht mehr zulassen oder die Vorschriften erlauben. Irgendwann kamen wir dann doch auf die Autobahn Richtung Thessaloniki, worauf es gleich ein wenig flotter voranging. Während wir mit dem Moped Autobahnen immer vermeiden, bin ich bei Reisen mit dem Karl manchmal ganz froh, wenn es auch ein wenig flotter vorangeht.

Da wir Philippi heute nur sehr spät erreicht hätten, suchten wir nach einen Campingplatz am Meer, um dort die heutige Nacht zu verbringen. Wir schlafen beim Camping Golden Beach in der Nähe von Katerini. Den Strand habe ich schon besichtigt und ich hoffe auf Sonnenschein morgen früh. Ihr wisst schon wofür – meinen liebsten Start in den Tag 🙂 und danach eine heiße Dusche. Man gönnt sich ja sonst nichts. Gute Nacht für heute und schlaft gut, EVA

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