Heute morgen wurde ich erst durch den Wecker wach voll Freude auf den neuen Tag. Ich hatte sehr gut geschlafen und freute mich auf das Frühstück und die Kilometer, die vor uns liegen. Andreas habe ich dann um 7:30 wie gewünscht geweckt und um 8h gab es Frühstück. Nicolas hat uns mit Wurst, Speck, Eierspeise, Butter, Käse und warmen gefüllten Croissants und Kuchen verwöhnt. Ergänzt durch Cappuccino, Fruchtsaft und Wasser war es eine kleine Schlemmerei am Morgen. Nachdem wir gezahlt und uns verabschiedet hatten, starteten wir die heutige kurze Etappe.
Zuerst ging es durch viele kleine Ortschaften mit engen Gassen und wunderschönen, alten Steinhäusern und dann entlang von fast ausgetrockneten Flussbetten und kleinen Stauseen immer näher zu den Dolomiten. Am Stausee von Longerone, wo 1963 die Flanke des Monte Toc abgerutscht ist und einen Tsunami ausgelöst hat, der fast 2000 Tote und davon beinahe 500 Kinder, machten wir eine Pause. Bunte Fähnchen mit den Namen und dem Alter der Kinder darauf erinnern an das Unglück, das vermieden hätte werden können. Aus geologischer Sicht hätte der Staudamm nie gebaut werden dürfen.
Unser Weg führte uns durch eine tolle Landschaft und über einige kleinere Pässe mit vielen Spitzkehren nach Canazei im Gebiet der Marmolata. Wir kamen gegen Mittag an und konnten unsere Zimmer verfrüht beziehen. Nachdem wir die Koffer ins Zimmer gebracht und uns einigermaßen frischgemacht hatten, gingen wir Richtung Zentrum, um ein Eis zu essen. Dabei kamen wir an einer Seilbahn vorbei und wir beschlossen hochzufahren und uns die Gegend von oben anzusehen. Zuerst waren wir in einer kleinen Gondel unterwegs und auf über 1000 m stiegen wir dann in eine größere Bahn um. Selbst auf über 2000 m war es angenehm warm und der Ausblick einzigartig. Rund herum riesige Berge, teils mit Schnee und Gletscher und wundervolle Bergstraßen, die wir in den nächsten Tagen befahren werden. Oben auf dem Berg gab es auch sehr hübsche Blumen in allen möglichen Farben und von dem angekündigten Gewitter war noch nichts zu sehen.
Als wir wieder im Tal waren, bekamen wir endlich unser Eis und etwas zu trinken. Wir waren alle schon sehr durstig. Sogar auf der Suche nach einer Apotheke wurden wir fündig, da Marios Handrücken nach dem Wespenstich vom Vortag ziemlich angeschwollen war. Wir gingen noch eine große Runde spazieren und Mario zeigte uns noch das Quartier, wo sie vor ein paar Jahren auf der Tour mit Joschi genächtigt hatten. Beide können sich noch an das große Bier erinnern, das es dort gab (2l in einem Glas). Ich ging dann mir Andreas zurück ins Zimmer, da ich den Beitrag vom gestrigen Tag tippen wollte. Andreas fuhr mit der Schönen zum Supermarkt und füllte die Koffer mit Mineralwasser, damit wir in den nächsten Tagen genug Flüssigkeit bekommen. Zwei 1,5l Flaschen können wir problemlos auf dem Topcase transportieren. Die Koffer bleiben im Quartier. Die Flaschenhalterung am Koffer haben wir heute zusammen mit den Flaschen verloren.
Am Abend ist dann noch Alex zu uns gestoßen, der noch duschen durfte, bevor wir zum Abendessen gingen. Natürlich gab es den vorhergesagten Regenguss genau dann, als wir das Hotel verließen. Die nächste Pizzeria war nur ein paar Häuser entfernt, also war es nicht so schlimm. Essen wieder hervorragend, Stimmung gut, was will man mehr? Alex als der Jüngste muss sich noch ein wenig eingewöhnen. Fritz hat ihm auch ein wenig Angst gemacht und völlig übertrieben, was unsere Fahrweise anbelangt. Ich denke, er wird morgen positiv überrascht sein. Die morgige Route legen wir beim Frühstück fest. Andreas hat einige Varianten vorbereitet, mal sehen, welche es wird.
Gute Nacht und noch viel Spaß mit den Fotos vom Tag, EVA