Tag 17: Wieder online in Kappadokien

Als wir heute morgen aufgewacht sind – diesmal hat der Muezzin Andreas und nicht mich aufgeweckt – sahen wir erst wie groß und schön der See war, der da vor uns lag. Die Gelsen waren auch alle verschwunden nur ein paar Leichen hat Andreas gefunden. Er hatte auch Vandal eingesetzt und den Rest haben die Fliegengitter erledigt.

Nach dem Frühstück brachen wir auf und fuhren durch eine wunderschöne Landschaft und ziemlich lange auch dem See entlang. Manchmal hatte man fast den Eindruck in Südtirol zu sein, da es Unmengen von Apfelplantagen entlang der Strecke gab und im Hintergrund hohe Berge. Es wurden viele Äpfel und auch Birnen am Straßenrand verkauft. Während wir in Griechenland hauptsächlich Gemüse bei den Standeln kauften, ist es in der Türkei Obst. Die riesigen Apfelberge am Straßenrand habe ich in Südtirol allerdings nie gesehen.

Wir waren heute auf ganz tollen Straßen mit nicht so viel Verkehr unterwegs und die meiste Zeit über 1000m. Um 19h abends hatte es auf 1300m immer noch 21°, aber es war schon stockdunkel. In der Früh und am Abend merken wir deutlich wie weit östlich wir schon sind. Die meisten Fahrzeuge, die wir heute gesehen haben, waren Lastwagen, die enorm hoch beladen waren, und Traktoren. Die Apfelernte ist voll im Gang.

Da heute Sonntag ist, waren wir nicht sicher, ob und welche Geschäfte heute offen haben würden und ob wir einen Vodafonshop finden würden. In Konya erhofften wir uns eine Chance. Konya ist eine sehr große Stadt mit ca. 2 Millionen Einwohnern und v.a. in den Randbezirken top modern und sehr grün. Wir fuhren auf unserem Weg zum Mevllana-Museum auch an einem Vodafonshop vorbei, aber der hatte geschlossen. Also wollten wir zuerst das Museum besuchen. Es gab einen großen Parkplatz mit moderatem Preis ganz in der Nähe und der Eintritt ins Museum ist frei. Es beinhaltet das Mausoleum von Calaleddin Rumi (1207 – 73), des Gründers des Mevalaordens, besser bekannt als die „tanzenden Derwische“ und andere Mausoleen, Räumlichkeiten, Gewänder und Schriften. Im Dezember gibt es immer ein großes Fest, bei dem die tanzenden Derwische zu bewundern sind.

Nach dem Besuch des Museumsshops und der Einkaufsstraßen in der Nähe (hier gibt es u.a. köstliche Süßigkeiten), gingen wir in ein kleines Lokal essen, wo lokale Küche geboten wurde. Eine köstliche Linsensuppe und Brot mit fein geschnittenem Fleisch und Paradeisern mit etwas Öl überbacken und dazu Petersilie und zwei scharfe Beilagen, die man auf den Broten verteilen konnte, um sie dann gerollt zu essen. Wunderbar! Am Ende wurde uns auch noch Rosenwasser über die Hände gegossen, sodass sie den ganzen Nachmittag gut rochen. Konya ist die Hochburg für Rosenerzeugnisse habe ich gelesen :-). Der Geschäftsinhaber war ganz begeistert, dass es uns geschmeckt hat und hat Andreas gebeten ein Foto von ihm und mir zu machen. Natürlich hat es ihm Andreas inzwischen zukommen lassen.

Andreas hatte dann die gute Idee auf den Flughafen zu fahren, da es dort sicher einen Vodafonshop geben würde. Wir fuhren eine lange Gerade entlang, die ein lustiges Tempolimit hatte: 82 km/h. Das haben wir heute mehrfach gesehen. Rechts und links der Geraden erstreckte sich ein Park mit Kinderspielplätzen alle 100m und vielen kleinen Pavillons, die Schatten spenden. Der Park war gut besucht und es wurde gegrillt und gegessen. Andreas meinte, da hätten die Türken die Donauinsel nachgebaut ;-).

Der Flughafen schließlich war eine Enttäuschung, dort gibt es nichts als eine kleine Abflughalle mit ein paar Schaltern, einem Lokal und eine Etage tiefer die Möglichkeit ein Leihauto zu mieten. Die zwei Mitarbeiter der Touristeninformation konnten kaum Englisch und den einen habe ich sogar aufgeweckt. Immerhin ist es Andreas dann nach mehreren Versuchen in der Abflughalle ins free wifi einzusteigen und einen Vodafonshop in einem Einkaufszentrum ausfindig zu machen. Den haben wir dann aufgesucht und befanden uns im Huma 11 von Konya. Der Herren waren sehr bemüht, konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, wie sehr man uns abgezockt hat, aber wir haben wieder Internet. Wir haben jetzt je 10 GB nachgekauft und hoffen, dass wir diesmal nicht wieder übers Ohr gehaut wurden.

Etwas entspannter setzten wir unsere Reise nach Kappadokien fort und freuten uns über die veränderte Landschaft. Im Abendlicht sah alles irgendwie goldgelb aus und in der Ferne tauchte ein interessanter Berg auf, der es besonders Andreas angetan hat. Zwischendurch gab es dann wieder ein paar Gebäude oder irgendeine Fabrik. Irgendwann landeten wir dann auf der Autobahn, um Andreas Zwischenziel näher zu kommen. Dabei waren wir eigentlich schon auf der Suche nach einem Stellplatz. In einer kleinen Stadt etwas außerhalb fanden wir dann einen Platz, wo wir eigentlich die Nacht verbringen wollten.

Andreas war gerade mit den Fotos für diesen Blogbeitrag beschäftigt, als die Polizei mit Blaulicht (eigentlich Blau-Rot-Licht) neben uns hielt und fragte, ob wir hier bleiben wollten. Die Gegend wäre nicht gut, aber wir sollen ihnen nachfahren, dann bringen sie uns an einen Ort, wo wir die Nacht über stehen können. Mit Polizeieskorte und Blau-Rot-Licht ging es mit einem Affenzahn in die Stadt hinein neben einen Park, wo schon andere Wohnmobile und ein Wohnwagengespann standen. Sie erklärten uns noch, dass die Polizeistation ganz in der Nähe sein und „You are wellcome!“.

Inzwischen haben wir auch herausgefunden, dass wir zwar nicht beim angepeilten Zwischenziel gelandet sind, aber bei einem anderen Highlight der Reise. Wir befinden uns genau in der Stadt, in der eine unterirdische Stadt gefunden wurde, die auch besucht werden kann. Das werden wir morgen als Erstes machen, bevor wir die anderen interessanten Orte Kappadokiens besuchen. Vor allem müssen wir noch herausfinden, wo die Ballone starten und ob vielleicht doch noch ein Flug im Budget drinnen ist. Im Internet gibt es gute Angebote, solange man nicht zu buchen versucht. Dann wird es plötzlich sehr teuer. Einen Campingplatz für morgen haben wir schon in Aussicht, sogar mit Pool. Ich hoffe, er ist noch eingelassen, da es tagsüber trotz der Höhe immer noch 27° hat.

Jetzt ist es ganz schön spät geworden und ich bin froh, wenn ich ins Bett komme. Andreas hat die Fotos schon fertig und wird sie gleich einfügen. Gute Nacht und bis morgen, EVA

2 Replies to “Tag 17: Wieder online in Kappadokien”

  1. Karin Kamleitner

    Die echte Person!

    Der Autor Karin Kamleitner handelt als echte Person und ist nachweislich kein Bot
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    Die echte Person!

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    sagt:

    Liebe Eva Lieber Andreas euer Bericht und die Fotos sind wirklich beeindruckend. Wir haben letzte Woche einen Ausflug nach mostar gemacht(von Kroatien aus),einen kleinen Teil eurer Reise kann ich daher nachvollziehen, aber die anderen Tage sind richtig spannend für mich. Wünsch euch noch interessante Tage und eine gute und sichere Heimreise. LG karin

    1. Eva Müllauer

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      Danke fürs Mitreisen und Kommentieren. Ich hoffe, ihr hattet schöne Tage in Kroatien. Liebe Grüße, Eva

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