Der Wecker holte uns wie jeden Tag sanft um 7h aus dem Schlaf und nach der üblichen Morgenroutine machten wir uns bald auf den Weg zum Museum und den Ausgrabungsstätten Olympias. Es war ein kurzer Spaziergang und der Eintrittspreis mit 12€ pro Person auch moderat. Das Museum ist hervorragend bestückt und zeigt Artefakte aus den verschiedensten Epochen. Besonders beeindruckt haben mich die riesigen Statuten und die kleinen Figuren, die im Zeustempel gefunden worden waren. Vermutlich waren es „Opfergaben“.
Der Rundgang im Freien bei warmen Wetter und Sonnenschein gestaltete sich angenehm und es gab viel zu sehen. Immer noch wird restauriert und die Wege erneuert, sowie ein Garten angelegt. Ich musste Moni, der Frau meines Neffens, zwischendurch Fotos schicken, da sie gerade ihren Master in Archäologie macht und am liebsten ins nächste Flugzeug gestiegen wäre. Besonders gut gefallen hat mir der Rundbogen beim Eingang zum Stadion und die Start/Ziellinie, die Andreas natürlich ins rechte Licht gerückt hat. Er hatte heute wieder viel zu tun, um alles abzubilden und möglichst keine anderen Besucher im Bild zu haben. Die kamen wie nicht anders zu erwarten autobusweise.
Nachdem ich mich im Museumsshop mit noch ein paar Ansichtskarten eingedeckt hatte, gingen wir noch ins Zentrum, wo ich mir einen wirklich hübschen Ledergürtel gekauft habe. Wir haben dann in einem Lokal eine Kleinigkeit gegessen und ich konnte gleich die Karten schreiben. Briefmarken bekommt man in Olympia nur auf der Post, aber die war gleich um die Ecke. Bis jetzt habe ich gestaunt, wie günstig das meiste hier im Süden ist, aber der Preis für die Briefmarken hat mich überrascht. 2€ pro Karte ist um 60 Cent mehr als derzeit in Österreich. Dafür sollten sie auch schnell bei den Enkelkindern ankommen. Vor der Abreise aus Olympia wollte mir Andreas noch das Amphietheater zeigen und so kam es, dass Karl und ich dort eine Vorstellung gaben. Beweisfoto anbei.
Als nächstes Ziel stand der Tempel von Apollo Epicourios auf der Liste. Andreas hatte ihn letztes Jahr zufällig entdeckt und wollte ihn mir natürlich nicht vorenthalten. Ich war etwas verwirrt, als ich ein riesengroßes Zelt aber weit und breit keinen Tempel sah. Das Geheimnis wurde schnell gelüftet. Der Tempel, inzwischen UNESCO Weltkulturerbe, befindet sich unter dem Zelt und wird seit 2009 permanent restauriert. Leider wird er nie wieder so aussehen, wie er gebaut wurde, das sich viele Teile im British Museum befinden. Vielleicht werden sie ja eines Tages zurückgegeben. Die Größe des Tempels und die Präzision der Säulen ist jetzt schon sehr beeindruckend. Mit sechs Säulen in der Breite und 15 statt der üblichen 13 Säulen in der Länge, handelt es sich um ein wirklich mächtiges Bauwerk. Einfach nur schön.
Ich habe noch gar nicht erwähnt, dass der Tempel hoch oben in den Bergen liegt und daher ging es weiter durch die Landschaft weit über dem Meeresspiegel. Je näher wir Richtung Süden kamen, desto eher erinnerte mich die Umgebung an Sardinien, v.a. weil es auch hier die Kakteen mit den bunten Früchten gibt. Korkeichen werden hier von Olivenbäumen ersetzt und es regnet ein bisschen mehr. Das kann man gut sehen. Ab Kalamata fuhren wir dann die meiste Zeit mit Blick auf das Meer mehrere oder auch nur wenige Höhenmeter vom Strand entfernt. So konnten wir auch einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben, dessen Foto gleich zu meinem Titelbild auf facebook wurde. Auch von unserem heutigen Stellplatz in den Bergen nahe einer Kirche kann man das Meer sehen. Ein Schild hat uns verraten, dass es in einem Kilometer Entfernung eine Bäckerei gibt. Das wird Andreas freuen.
Morgen haben wir nur ein relativ kurzes Stück bis zum nächsten Punkt zu fahren. Lasst euch überraschen, was wir euch zeigen werden. Bis morgen, EVA