Schottland 2014 Heimreise

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Tag 15 – wieder auf dem Kontinent

Nach heftigem Regen in der Nacht hat uns am Morgen dann das laute Schreien der Möwen geweckt. Nachdem Andreas das Fenster zugemacht hat, habe ich nochmals eingeschlafen, da wir uns heute nicht hetzen mussten. Andreas hatte die Fahrt durch den Eurotunnel für 16:50 gebucht und die Strecke betrug nicht einmal 150 km. Also auch noch genug Zeit um in Bexhill on Sea alten Erinnerungen nachzuhängen 😉 .

Nach dem letzten full English breakfast dieser Tour machten wir uns zum Pier vom Brighton auf, um noch ein paar Fotos zu schießen. Während der Fahrt durch die Stadt selbst habe ich auch noch ein paar Eindrücke festgehalten, u.a. einen der vielen Doppeldeckerbusse, die uns in den vergangenen Tagen so häufig begegnet sind.

Außerhalb von Brighton ging es dann flott dahinging und wir erreichten schon bald Bexhill on Sea, wo wir schnell einen Parkplatz an der Strandpromenade gegenüber von einigen coolen Oldtimern fanden. Wir hatten riesiges Glück – nicht nur dass das Wetter minütlich schöner wurde, es fand auch eine Ausstellung des Bexhill 100 Motoring Club statt. Und es gab nicht nur alte Autos, sondern auch viele Einheimische in Vintage-Kleidung zu bewundern. Viel Vergnügen beim Blättern in den Galerien.

Ich und ein Hochrad im Größenvergleich

Ich und ein Hochrad im Größenvergleich

Cécilia aus Bexhill, die nett mit uns geplaudert hat: "are you local?"

Cécilia aus Bexhill, die nett mit uns geplaudert hat: „are you local?“

Zu meiner besonderen Freude spielte zwischen den Autos eine Dixieland- Jazzband und beim Strandcafe, wo Andreas sich sogar einmal hinsetzte 😉 , baute eine weiter Band gerade auf 🙂 . Da wir wirklich noch genügend Zeit hatten und inzwischen strahlender Sonnenschein herrschte, blieben wir relativ lange sitzen und ich war in meinem Element: Sonne, Strand, Meer, gute Musik und ein zwar älterer aber sehr gut aussehender Percussionist, der dem Flirten nicht abgeneigt war 😉 . Sie spielten hauptsächlich Blues 🙂 aber auch Americano, wie sie es nannten, oder Folk. Alles sehr gut! Leider musste ich mich dann doch einmal losreißen, damit wir noch ein wenig Spielraum zwischen der Ankunft in Folkstone und dem Verladen auf den Zug zur Verfügung haben würden.

Die Band

Die Band

Jane, die Sängerin

Jane, die Sängerin

Wir kamen mehr als zeitgerecht in Folkstone an und konnten vor dem Einchecken noch eine Kleinigkeit essen und trinken und den Duty Free Shop besuchen. Einkaufen konnte/ durfte ich nichts, da Andreas, der Rastlose, nicht der Letzte in der Schlange sein wollte 😉 . Brav wie immer habe ich die gesamte Prozedur – zum Zug, in den Zug hinein, im Zug und wieder hinaus inklusive der ersten Meter auf französischem Boden fotodokumentiert. Die Fahrt selbst war unspektakulär und dauerte 27 Minuten.

In Calais angekommen fuhr Andreas auf die Autobahn auf, um noch ein Stück von der Küste wegzukommen. Wir haben sie aber bald wieder verlassen, da es auf Grund der Zeitverschiebung doch schon ganz schön spät war. Aber zum Glück gibt es auch in Frankreich einen McDonald und damit Free Wifi und Zimmer über booking.com. Ein paar Minuten nachdem wir in Le Cottage in Bruay La Buissiere eingecheckt hatten, brach ein heftiges Gewitter los. Diesmal sind wir nicht nass geworden 🙂 !

Morgen geht es weiter Richtung Reims, wo wir die Kathedrale besichtigen wollen – noch ein wenig Kultur auf dem Heimweg – und dann sehen wir einmal, wie lange ich noch sitzen kann und welche Überraschungen die Strecke vielleicht noch bereithält.

Bon nuit mes amis, a demain ( gute Nacht meine Freunde, bis morgen)
Eva

Tag 16 – Reims und Verdun

Heute Morgen machten wir nach dem Frühstück einen Temperaturcheck und betrachteten sorgenvoll den Himmel. Es war zwar warm, aber es sah eindeutig nach baldigem Regen aus. Wieso schon wieder, hatte es doch erst gestern Abend ein Gewitter gegeben? Andreas hatte unser Gepäck noch nicht verstaut, als auch schon das nächste Gewitter losbrach. Also saßen wir noch 40 Minuten in der Hotellobby, bis das Schlimmste vorbei war und wir bei strömenden Regen allerdings schon ohne Donner und Blitze losfuhren. Sicherheitshalber gleich auf der Autobahn in der Hoffnung dem Unwetter schnell zu entfliehen.

Tatsächlich wurde es bald besser und wir konnten uns aus dem Regenzeug schälen und auf Bundesstraßen weiterfahren.  Andreas hatte plötzlich das Gefühl einen warmen Hintern zu bekommen, da sich offensichtlich seine Sitzheizung aktiviert hatte. Da sie nach einem Stopp immer noch ungewollt weiter heizte, klemmte er sie einfach ab. Werkzeug hat er ja genug mit und sogar Isolierband.

Selbst ist der Mann

Selbst ist der Mann

Es dauerte dann auch gar nicht mehr so lange, bis wir in Reims angekommen waren und auch gleich neben der Kathedrale einen Parkplatz fanden. Inzwischen haben wir auch schon Routine darin, die Schöne auf den Hauptständer zu stellen. Am Seitenständer steht sie mit dem vielen Gepäck eindeutig nicht stabil genug.

Der Smarte (sieht einfach soooo gut aus mit seinem Bart) mit seiner Schönen in Reims

Der Smarte (sieht einfach soooo gut aus mit seinem Bart) mit seiner Schönen in Reims

Die Kathedrale selbst ist von außen und innen mehr als sehenswert. Eine Ausstellung in der Kirche zeigte uns, wie zerstört sie v.a. nach dem zweiten Weltkrieg war….. Der Wiederaufbau ist mehr als gelungen und auch jetzt wird ständig renoviert und gereinigt. Wie immer – beeindruckende Glasfenster, zum Teil von renommierten Künstlern wie Chagall gestaltet.

Nach dem Besuch der Kirche, den ich auch zum Beten und Anzünden von Kerzen genutzt habe – es gibt immer etwas, wofür ich danken kann und auch Dinge, um dich bitten möchte – haben wir uns in einem gemütlichen Café  in der Nähe mit Blick auf die Kathedrale etwas für das leibliche Wohl gegönnt. Ein scheinbar simpler Salat und Toast – hier Monsieur Croque genannt – ist hier alles andere als einfach und sehr lecker. Anschließend mussten wir noch einem Laden mit Champagnerprodukten und anderen Leckereien eine Besuch abstatten. Hoffentlich bringen wir alles heil nach Hause….. aber der Whisky aus Glenfiddich fährt auch schon fast zwei Wochen unbeschadet mit 😉 .

Eva wartet in der Sonne ! auf ihren Salat

Von Reims ging es dann durch eine sehr ländliche Gegend, in der gerade die Ernte in vollem Gang ist,  in Richtung Verdun. Wir fuhren nicht nur an vielen Feldern, sondern auch an vielen Soldatenfriedhöfen vorbei und auch noch anderen Erinnerungsstätten an die Kriege, die hier heftig geführt worden waren.

In Verdun selbst machten wir in der Fußgängerzone eine Kaffeepause, bevor wir zu der berühmtesten Gedenkstätte der Gegend, Douaumont, aufgebrochen sind. Es handelt sich dabei um ein riesiges Gelände mir vielen gut erhaltenen Schützengräben, dem Gebeinhaus, einem überdimensionalen Soldatenfriedhof, einem Fort usw. Aber seht euch das selbst an.

Da es schon 19:30 war, peilten wir den nächsten McDonalds an, um ein Quartier zu buchen. Diesmal hatten wir Glück, da wir gleichsam über ein Hotel am Weg stolperten. Das Restaurant war zwar geschlossen, aber daneben gab es ein tolles amerikanisches Grillrestaurant. Also gab es ganz unfranzösich Steak für Andeas und Spieß mit Büffelfleisch (lecker 🙂 ) für mich.

Morgen geht es weiter nach Metz und Straßburg und dann sehen wir einmal, wie weit wir noch kommen.

Liebe Grüße
Eva

Tag 17 – I’m singing in the rain oder nass bis auf die Haut

Der Morgen begann wie so oft in letzter Zeit mit Regen 🙁 . Da halfen auch die sonnigen Grüße meiner Freundin in ihrem Guten-Morgen-SMS nichts, in dem sie mir versicherte, dass es Wien schon wieder 30 Grad bekommen sollte und das Gewitter eigentlich keine Abkühlung gebracht hat….

Diesmal beschlossen wir nach dem Frühstück nicht zu warten, sondern dem Regen lieber davonzufahren. Das hat ja auch beinahe geklappt. Nach einigen Kilometern auf der Autobahn – so fährt man dem Regen schneller davon 🙂 – hat es tatsächlich aufgehört gehabt und es war eigentlich angenehm warm. Andreas machte als eine kurze Pause auf einem Rastplatz und zog sich sein Regengewand aus, um nicht zu überhitzen. Angesichts der Regenwolken, die immer noch über uns hingen, blieb ich noch angezogen, da es ohnehin nur mehr ein paar Kilometer bis Metz waren. Dort könnte ich mich ja immer noch ausziehen….. Ich habe lieber eines der vielen SMS geschrieben.

Eva tippt - Teenagerverhalten ;-)

Eva tippt – Teenagerverhalten 😉

Kluge Entscheidung. Es fing nämlich noch einmal heftig zu regnen an und Andreas wurde ziemlich nass. was ihn diesmal aber weniger störte als in Schottland, weil ihm nicht kalt war.

In Metz fuhren wir fast direkt zur Kathedrale, die einmal mehr wundervolle Glasfenster zu bieten hatte. Auf dem Weg lag noch eine andere Kirche, die war aber buchstäblich wegen des Wetters links liegen ließen und eine Luftgütemessstation für Andreas.

diesmal keinen Besuch wert :-(

diesmal keinen Besuch wert 🙁

Luftgütemesstellen findet Andreas überall...

Luftgütemesstellen findet Andreas überall…

In der Kathedrale von Metz gibt es in der Unterkirche neben diversen Kunstschätzen Modelle vieler anderer Kathedralen, die alle sehr ähnlich aussehen, zu besichtigen. Andreas meinte beim Modell der Kathedrale von Strassburg nur: „Schau sie nicht so genau an, dort fahren wir ohnehin als nächstes hin.“ Also auf nach Strassburg, wo wir eine kleine Rundfahrt machten, um einige interessante Orte zumindest kurz gesehen zu haben. Geparkt haben wir dann mitten in Zentrum, von wo es nur mehr ein paar Meter durch nette Gassen (teure Geschäfte !!!!!) zur Kathedrale waren.

Die Kirche selbst hatte wieder einmal das zu bieten, was mein Herz erfreut – wunderschöne Glasfenster. Beim Sichten der Fotos heute Abend meinte Andreas daher: „Das war heute der Tag der Glasfenster.“ Aber auch sonst standen wir wieder einmal vor und in einem beeindruckenden, großen Gotteshaus, wo ich wieder einige Kerzen anzünden und in einer ruhigen Seitenkapelle in Ruhe beten konnte.

Obwohl es ganz passabel war, blieb ich im Regengewand, da der Himmel nach wie vor nichts Gutes verheißen hat. Wir wollten ja noch weiter Richtung Bodensee ohne genauem Tagesziel -also aufs Motorrad mit offenem Kragen und Andreas nach wie vor nur mit Membran im Oberteil. Es fing natürlich wieder zu regnen an, aber nicht so schlimm. Ich habe also bei meinem Regenoverall die Klettverschlüsse geschlossen, die Zipps im Halsbereich darunter ließ ich bei der Motorradjacke und beim Overall wegen der Wärme offen, was sich noch als großer Fehler herausstellen sollte. Es ging gut bis an den Rhein, den wir bei strömendem Regen auf eine Fähre überquerten.

unsere Fähre kommt uns holen

unsere Fähre kommt uns holen

Zur besseren Belüftung hatte ich auf der Fähre das Visier offen, da der Regen ohnehin eher senkrecht fiel. Beim Schließen des Visiers ergoss sich ein Schwall Wasser in meinen Kragen und ich fühlte es über meine Brust hinunterrinnen. Der Regen auf der deutschen Seite war noch um vieles heftiger und die nächsten Kilometer bis zum McDonald im Schütten führten dazu, dass ich zwar trockene Füße im Gegensatz zu Andreas hatte, aber alles andere inkl. Unterhose nass war. Als Andreas dann meinte, er stelle sich vor, dass war schon noch weiterfahren, hat es dann zwischen uns ziemlich gekracht.

Andreas war dann so lieb und ist nochmals hinaus in den Regen, um den Laptop zu holen und hat ein Zimmer in einem wenige Kilometer entfernten Hotel gebucht. Dort sind wir pitschnass angekommen und wurden herzlich empfangen. Nach einer heißen Dusche und mit trockenen Klamotten sah die Welt schon wieder anders aus. Unsere Motorradbekleidung wurde vom Hotelpersonal in einem warmen Raum zum Trocknen aufgehängt und das Essen war wunderbar.

Die Plastiksackerl in der Innentasche meines Koffers sind Gott sei Dank auch dicht, da im verbeulten Koffer das Wasser steht und in die Innentaschen selbst trotz Beschichtung das Wasser eindringt….. Sonst hätte ich nur von nassen in feuchtes Gewand wechseln können. Die Wetteraussichten bleiben bescheiden – Dienstag Regen. Es soll nach Vaduz gehen und dann nach Bregenz. Diesmal ist das Zimmer schon gebucht :-).

Bis Morgen und ich beneide euch in Wien nicht um die Hitze sondern nur darum, dass ihr es trocken habt 😉

EVA

Tag 18 – habe ich schon einmal das Wort REGEN erwähnt ?

Heute Morgen wachten wir auf und was hörten wir? REGEN

Wir saßen beim Frühstück und draußen fiel REGEN in rauhen Mengen vom Himmel!

Unser Hotel im REGEN

Unser Hotel im REGEN

Wir packten unsere zum größten Teil (Andreas‘ neue Stiefel machten eine Ausnahme) wieder trockenen Sachen und beluden das Motorrad im REGEN.

Wir fuhren los im REGEN, durch den schönen Schwarzwald – im REGEN, an den Bodensee – im REGEN, nach Konstanz (wo es sogar Müllauers gibt, ein Cousin meines Schwiegervaters mit Familie) zum Obi – im REGEN. Dort kaufte Andreas breites Klebeband, um den Spalt beim Deckel meines Koffers zuzukleben, da er in der Früh mit bloßen Händen ca. 1/2l Wasser herausgeschöpft hatte.

Wir fuhren weiter in die Schweiz – im REGEN und überquerten schließlich die Grenze nach Österreich – im REGEN. Andreas hatte irgendwann, als er schon ziemlich durchnässt war, beschlossen, den Abstecher nach Vaduz sein zu lassen und überraschte mich damit ziemlich. Ich war ihm NICHT böse 😉 .

Wir kamen in Bregenz bei unserem Hotel an – im leichten REGEN und konnten nicht einchecken, da dies erst ab 16h wieder möglich sein würde…… Also stand ich beim Motorrad im REGEN, während Andreas sich in der Gegend umsah. Nach ca. 15 Minuten wusste er, wo er trockene Funktionswäsche kaufen würde und wo wir am Abend essen würden. Dann konnten wir auch schon in unser Zimmer und unter die heiße Dusche. Wir waren nicht ganz so nass wie gestern, aber doch gut durchfeuchtet vom REGEN.

Ich hoffe nicht, dass ihr bis jetzt Fotos erwartet. Es gibt keine wegen des REGENS 😉 .

Wir sind dann einkaufen gegangen in ganz leichtem NieselREGEN und dann schon im Trockenen zur Seepromenade. Von dort gibt es Fotos 🙂 ! Bei der Schiffsanlegestelle haben wir dann endlich einen Kaffee genossen und das im Freien sitzend! Langsam bummelten wir durch die Fußgängerzone zurück, um noch Essen zu gehen. Als wir das Lokal verlassen haben, wurden wir völlig überrascht vom REGEN – wer hätte das gedacht?…

So früh wie heute, war ich wahrscheinlich noch nie mit dem Blog fertig. Wenn die Fotos in die Mediathek hochgeladen sind, kann ich sie euch auch gleich einfügen und dann alles „publizieren“. Morgen geht es dann nach Tirol und laut dem Wetterbericht ohne REGEN 🙂 .

Guten Abend und gute Nacht ohne REGEN
Eva

Tag 19 – Bregenz – Arlberg – Wattens – Großglockner

Heute Morgen, als wir aufwachten, hat es gar nicht geregnet 😉 . Es blitzte sogar hier und da die Sonne zwischen den Wolken durch! Wir frühstückten also gut gelaunt und stiegen mit trockenen Handschuhen (die noch feuchten bzw. nassen im Sackerl) und ohne Regengewand aufs Motorrad. Andreas‘ Stiefel fühlten sich dank viel Zeitungspapier über Nacht und der Föhnbehandlung in der Früh auch deutlich besser an. Los ging die Fahrt Richtung Arlberg 🙂 .

Die Fahrt zum und über den Arlberg verlief problemlos bei eigentlich wirklich schönem Wetter.

In Wattens ist Andreas dann mit mir zu den Kristallwelten gefahren, die ich im Gegensatz zu ihm noch nicht kannte. Er war sich der Gefahr bewusst, was es bedeuten würde, mit mir dort hineinzugehen 😉 . Schon der Zugang ist prächtig, die Exponate sind beeindruckend und der Shop ist richtig fein zum Gustieren. Kein Wunder, dass es eine Weile gedauert hat, bis ich das Richtige gefunden und mein Gewissen mit dem Argument  SELBSTLIEBE beruhigt hatte, um mir das nicht ganz billige Set (Halskette, Armband und Ohrstecker) zu kaufen 🙂 .

Wir gönnten uns dann noch einen Kaffee mit Torte im angeschlossenem Restaurant, bevor wir zu unserer Schönen zurückgingen, die auf einem eigenen Motorradparkplatz sogar unter Dach abgestellt war. So haben ihr die paar Regentropfen, die in der Zwischenzeit gefallen waren, auch nichts anhaben können.

Die Schöne gut beschützt

Die Schöne gut beschützt

Die Fahrt ging weiter über die Autobahn bis  Wörgl. Dann wurde es bald wieder einmal Zeit das Regengewand und die nassen Handschuhe  anzuziehen. Aber seht selbst:

Ohne Worte

Ohne Worte

Kitzbühel erlebten wir im REGEN 🙁 !

Die Fahrt im Regen verlief ohne Zwischenfälle und dauerte auch nicht so lange im Vergleich zu dem, was wir die vergangenen Tage erlebt hatte. Je näher wir meinem Lieblingsberg, dem Großglockner, kamen, desto besser wurde das Wetter. Schließlich war es an der Zeit wieder aus dem Regengewand auszusteigen, um die Kehren möglichst dynamisch nehmen zu können.

Die Fahrt über dem Glockner verlief wie immer, wenn ich nur mitfahre: dynamisch, schön, kurze Fotopause am Fuscher Thörl, Pause beim Hochtor = Schwoiger calling point, daher auch ein kurzes Telefonat mit Mario, längere Pause auf der Franz Josefs Höhe, gemütliche Abfahrt nach Heiligenblut mit fast keinem Benzin mehr im Tank ( Andreas würde sagen, dass das schamlos übertrieben ist. Er wäre sicher noch mindestens 12 km weit gekommen.) Soweit wäre es auch mindestens bis zur nächsten Tankstelle gewesen laut Navi! Aber es gibt ja Gott sei Dank gleich eine in Heiligenblut….

Da wir schon in Heiligenblut getankt hatten, konnten wir an Lienz vorbeifahren und versuchten unser Glück in Lavant im Lavanterhof, wo wir schon zweimal genächtigt haben. Wir hatten Glück und wurden wiedererkannt und es gab auch ein freies Zimmer. Die Besitzer waren letztes Jahr so beeindruckt, dass jemand aus der Nähe von Wien nach Lienz kommt, um sich die Platte vom Knöchel entfernen zu lassen, dass wir bekannt wie bunte Hunde sind 😉 .

Kurz zusammengefasst: Zimmer o.k., Essen gut, Stimmung gut, inzwischen schon fast Stammgastbonus wie in Tramonti die sotto oder in Antholz beim Bruggerwirt 🙂 . Nach dem Essen sind wir heute angesichts des schönen Wetters und der angenehmen Temperatur sogar noch eine Runde spazieren gegangen.

Morgen geht es heimwärts. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir über die Nockalmstraße und den Sölkpass fahren. Zwei Leckerbissen für Biker, wie ich aus meiner „aktiven“ Zeit bestätigen kann 😉 .

Gute Nacht und bis morgen
Eva

Tag 20 – fünf Bundesländer an nur einem Tag

Heute Morgen schien doch tatsächlich die Sonne, als wir früher als sonst aufgewacht und aufgestanden sind. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mich schon auf zu Hause freute oder mein Unterbewusstsein schon ahnte, dass es ein anstrengender Tag werden würde 🙂 .

Blick aus unserem Fenster um 7h am Morgen

Blick aus unserem Fenster um 7h am Morgen

Nach dem Frühstück ging es auf meine Wunsch hin doch noch nach Lienz, wo ich eine Gedenkminute vor „meinem“ Krankenhaus einlegte. Die Fenster auf der rechten Seite im Erdgeschoß gehören zur Unfallambulanz. Die kenne ich ja ganz gut. Danach ging es noch zum Billa für ein paar Getränke und dann auf Richtung Kärnten.

BKH Lienz

BKH Lienz

Osttirol lag bald hinter uns und dann ging es weiter durch das schöne Kärnten. Wir ließen den Millstättersee hinter uns und näherten uns langsam aber sicher der Nockalmstraße – ein besonders schönes Stück Österreich.

Von der Nockalmstraße ging es weiter Richtung Tamsweg und dann in die Steiermark. Wir wollten unbedingt noch einmal über den Sölkpass fahren, den wir 2012 zum ersten mal bei ca. +2 Grad überquert hatten. Die Landschaft war damals und heute schön.

Und weiter ging die wilde Fahrt nach Admont, wo im gewohnten Café eine Pause geplant war. Andreas hatte Lust auf einen Eisbecher 🙂 .

Ausgeruht und gestärkt ging es weiter nach Mariazell, um unseren Dank für den guten Verlauf der Reise auszusprechen. Die Basilika liegt eigentlich immer auf unserer Route – entweder zum Beginn einer Tour oder zum Ende. Diesmal ging ich sogar in die Kerzengrotte, weil man als Pilger in der Basilika selbst keine Kerzen anzünden darf. Beten darf man überall!

Von Mariazell ging es dann die gewohnte Strecke über den Ochssattel, Rohrer Sattel, den Hals und schließlich noch die Weinstraße nach Hause. Den Weg findet die Schöne fast schon von alleine 😉 .

Vom Eichkogel bis in die Salurnergasse war es nur mehr ein Katzensprung. Dort entstand mit Hilfe des Stativs unser heuriges Tourabschlussfoto. Andreas hat auch noch den Boardcomputer für euch fotografiert. Da könnt ihr die interessanten Daten selbst ablesen.

 

Müde aber glücklich - wieder gesund zu Hause gelandet

Müde aber glücklich – wieder gesund zu Hause gelandet

Boardcomputer

Boardcomputer

Morgen gibt es noch den Abschlussbericht mit Daten, Fakten, Tipps und unserem persönlichen Resümee. Schaut noch einmal rein.

Gute Nacht und vielen Dank fürs Mitlesen und Kommentieren.

Eva wieder zu Hause 🙂

Tag 21 – aufräumen, Wäsche waschen, Gartenarbeit, Besuch der Kinder 🙂

Obwohl wir heute wirklich hätten ausschlafen können, war ich früh wach und nutzte die Zeit, um die Schmutzwäsche zu sortieren und die erste von einigen Maschinen zu waschen. Am späten Vormittag fuhren wir dann zum Touratech nach Baden, um uns wegen eines neuen 45l Koffer für die Schöne zu erkundigen. Laut Internet sind sie derzeit nämlich nicht lieferbar….. Das teilte man uns dort auch mit und dass Touratech auch anbietet Koffer zu reparieren….

Mittags kam dann Elisabeth vorbei und am frühen Nachmittag Johannes – schön die Kinder wieder zusehen 🙂 . Ach ja, in der Früh hatten wir schon einen Anruf vom Pflegeheim in Mödling, dass sich die Mobilität meines Schwiegervaters so verschlechtert habe, dass sie gerne eine Physiotherapeutin für ihn organisieren wollen. Die Realität hätten uns also schnell wieder. Dazu gehörte auch, dass der Garten wie ein Urwald aussah und vor allem Andreas beschäftigte. Inzwischen ist er wieder schön. Andreas hat jede Menge Paradeiser geerntet und im Haus sieht es auch schon besser aus.

Wie gestern schon angekündigt noch ein paar Daten und Fakten:

Wir waren insgesamt 20 Tage unterwegs und sind 7154,3 km gefahren. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 75 km/h. Die reine Fahrzeit betrug 95:15 Stunden. Viel zu wenig wie Andreas meint 🙂 . Wir haben ein einziges Mal zwei Nächte in ein und demselben Hotel verbracht! D.h. wir sind sehr geübt im Packen der Innentaschen und des Motorrades 😉  und wir haben 15 verschiedene Hotels kennengelernt. Die restlichen drei Nächte verbrachten wir bei Jacob und Krista, auf der Fähre und im Zelt 🙂 . Das beste Quartier war eindeutig bei Jacob, aber die Adresse verraten wir nicht 🙂 !

Wir haben auch wieder unser Gepäck und uns in voller Montur gewogen. Alles zusammen brachte ein ganz schönes Gewicht auf die Waage….. Kein Wunder hatten wir doch in Dufftown, Reims und Edinburgh ein wenig eingekauft und alles heil in Mödling wieder ausgepackt 🙂 .

Auf der Insel sind wir nur vier Mal Österreichern begegnet. Der Erste sprach uns auf dem Parkplatz von Donrubin Castle an. Im Regen überholten wir an den Ufern von Loch Lomond ein junges Pärchen aus Zell am See, das mit seinem Wohnwagen unterwegs war. In Wales, als ich auf der Strandpromenade tanzte, redete uns eine ältere Dame aus Vorarlberg mit Tochter an. Und schlussendlich überholten wir irgendwo nach dem Lake District noch ein Auto mit jungen Männern aus Linz, die uns mit einem  „Daumen hoch“ bedachten 😉 .

Das Englisch war zumindest auf den ersten Eindruck fast überall auf der Insel unverständlich. Einzig Cécilia in Bexhill on Sea und die anderen Menschen dort, sprachen schönes, britisches Englisch, so wie ich es in der Schule gelernt hatte. Sie war es auch, die mich für eine Einheimische hielt 🙂 !

Ärgerlich war, dass das Topcase nicht wasserdicht ist und der Inhalt unter dem Regen der letzten Tage gelitten hat. Wie dicht Andreas‘ Stiefel sind, kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich mir nicht sicher bin, wie viel Wasser vielleicht doch auch von oben hinein geronnen ist, sowie in meinen Kragen?! Meine Stiefel sind top – innen trocken vom ersten bis zum letzten Tag und die Handschuhe haben auch erst am 3. Tag aufgegeben.

Meine Highlights:

der Besuch bei Jacob, die highlands, das Campen am Loch Loyal Lodge mit allem, was dazugehört hat 😉

Andreas‘ Highlights:

John O’Groats, die Landschaft der highlands, „from me to you“

„from me to you“ ist der Satz,  den der nette schottische Tankstellenpächter sagte, als er mir die leckeren schottischen Butterkekse schenkte 🙂 . Leider haben wir verabsäumt, ihn zu fotografieren 🙁 . Er war so freundlich und lustig und nett! Sicher eine der nettesten Begegnungen auf der Reise. Gefolgt von Mike, dem Koch aus dem Angler’s Inn, wo wir die ersten Übernachtungsgäste waren, und dem Personal im Ochsen in Deutschland, das sich unserer nassen Motorradbekleidung annahm.

Das „süßeste“ Quartier, war sicher unser typisch englisches, liebevoll hergerichtetes Zimmer mit Erker in Scarborough. Das Beste Gesamtpaket hat sicher das Angler’s Inn geboten: frisch renovierte Zimmer, sehr nettes Personal, hervorragendes Essen und Betreuung. Dort haben wir uns wirklich willkommen gefühlt 🙂 . Sicher auch eines der kulinarischen Highlights, so wie die hervorragenden Pralinen und Schokoladen von Cocoa Mountain oder meinem Spieß mit Büffelfleisch in Verdun. Alles in allem war das Essen immer hervorragend, was sich auch auf der Waage bemerkbar macht, obwohl wir fast nie zu Mittag gegessen haben 🙁 .

Ich denke, ich werde mich noch einmal in diesem Blog zu Wort melden, sobald Andreas die Landkarte mit der Route fertig hat. Vielleicht gibt es dann auch noch ein paar Fotos, die wir euch bis jetzt vorenthalten haben. Immerhin sind 3500 zu sichten, zu bearbeiten und auszuwählen….

Gute Nacht und Danke fürs Mitreisen. Fragen werden gerne beantwortet 🙂
Eva

Nachtrag

Meine Lieben!

Der Alltag  hat uns wieder und was bleibt, sind die schönen Erinnerungen und Fotos, die Andreas noch für ein Touralbum zusammenstellen und mit Texten versehen wird, bevor wir es drucken lassen.

Was es jetzt schon gibt, sind die einzelnen Streckenabschnitte auf der Landkarte. Aber seht selbst:

Anreise Hook van Holland Anreise Hoek van Holland

Nach Schottland Nach Schottland

Schottland Schottland

England Wales England und Wales

Zum Bodensee Zum Bodensee

Nach Hause Nach Hause

Gesamt Gesamtübersicht

Die gesamte Strecke wurde in 20 Tagen und netto etwas mehr als 95 reinen Fahrstunden absolviert…… Die vielen Eindrücke konnten wir wahrscheinlich noch gar nicht verarbeiten, aber das gelingt jetzt ganz gut beim Erzählen und beim Betrachten und Auswählen der Fotos. Beim Erzählen merken wir auch, wie viele diesmal virtuell mitgereist sein. DANKE, das freut mich.

Ich hoffe, ihr seid nächstes Jähr wieder dabei 🙂
Eva

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