Irland 2016 Seite7

 

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Tag19 Die ersten wirklichen Pässe und der Weg dort hin.

Der Weg zu den Pässen ist schnell erzählt aber lange gefahren! Begonnen hat der Tag mit einem wirklich guten Frühstück, schon ganz ungewohnt ohne etwas aus einer Pfanne. Beim obligaten Schritt nach draußen hat es genieselt, beim wegfahren geregnet. Also auf die Autobahn, in Frankreich gilt 110km/h wenn es regnet dann soll es halt so sein. Nach einer Stunde hat sich der Himmel gnädig gezeigt und der Regen hat aufgehört. Beim Tanken in der Nähe von Dijon ist mir dann ein Glas aus der Brille gefallen, die Schraube ist verschwunden. Aber besser auf der Tankstelle als auf der Autobahn, zum Glück habe ich mir die alte Brille mitgenommen! Der einzige Höhepunkt war eine Gruppe von Motorrad Freaks. Ich glaube die sind auf der DVD die mir Eva geschenkt hat.

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Von der Autobahn runter ist es dann mit einem kleinen Umweg gegangen. Ich war überraschend schnell in der Schweiz, aber auch überraschend lange. Den Stau durch Genf hätte ich mir ersparen können, es gibt zwar Wahnsinns Autos und ebensolche Frauen zu sehen aber man schwitzt ganz ordentlich schon bei 26° wenn nichts weiter geht.


Ich bin dann bei einer alten, wunderschönen Hängebrücke vorbei gekommen. Meine Eva hätte ihre Freude gehabt: Zwischen den nicht gerade neuen Holzbrettern hat man nach unten gesehen, ganz nach unten! Einer Bikerin dürfte es wie Eva gehen, sie ist auf einem schmalen Blechstreifen zurück gekommen.Irlandreise-6036
Dann bin ich noch unendlich lange einem Stausee entlang gefahren. Stausee heißt doch ein See wenn es sich an seinen Ufern staut? Irlandreise-6044
Aber dann war es soweit ich bin in die Berge gekommen und über den Beaufort gefahren. Mit Menschen, ich habe noch nie so viele Menschen auf einem Pass in Frankreich gesehen, der Super Seven Fahrer hat gemeint das liegt am August da machen alle Franzosen Urlaub.

Nachdem ich mein Abendessen im Hotel bekomme und noch eine Stunde Zeit bis dahin war und ich erst  knapp über 600km gefahren bin, habe ich beschlossen die Zeit sinnvoll zu nutzen und ein wenig Motorrad zu fahren. Der kleine St.Bernhard beginnt vor dem Haus also habe ich noch einen kurzen Abstecher nach Italien gemacht.

Irlandreise-6081Jetzt zeige ich Euch noch die Aussicht von meinem Balkon und dann ist Schluss, gute Nacht.

Tag20 Was ist besser als ein Pass mit dem Motorrad?

Richtig, viele Pässe bei herrlichen Wetter!

Am Morgen kurz vor dem Wecker aufzuwachen und dann so eine Aussicht zu haben kann man sich nur wünschen.

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So um halb Neun herum habe ich mich auf den Weg nach Val d’Isere gemacht. Am Stausee (diesmal war das Wasser gestaut) habe ich ein paar Fotos gemacht und von Weiten eine rote Kolone gesehen.

Dann war sie auch schon da und hat natürlich ein leichtes Verkehrschaos verursacht. Ich habe noch nie einen LKW mit drei Anhängern gesehen und schon gar nicht auf einer Passstraße! Hinten dran sind dann noch zwei LKW gefahren mit NUR 2 Anhängern. Das war nicht nur Zirkus reif, das war ein kleiner Zirkus.Irlandreise-6143

Nachdem ich die Kolone, und alles war dahinter nach gezuckelt ist, zum zweiten Mal überholt hatte, ist mein Reserve Lamperl angegangen. Blöd ich habe übersehen zu Tanken, also durfte ich wieder zurück nach Val d’Isere fahren um mir Benzin zu holen.

Es war zwar viel los, besonders viele Radfahrer, Omas auf dem Fahrrad mit Stromunterstützung aber auch etliche Langläufer mit ihren Sommertrainingsgeräten. Es gibt da schon viele Mädels die wirklich gut ausschauen! Am Ende ist es aber die Landschaft, sind es die Berge die es ausmachen man muss immer wieder stehen bleiben und ein paar Fotos machen.

Ich bin so bin ich mir ziemlich sicher alle Pässe zwischen Val d’Isere und Isola heute gefahren, ich weis nicht wie oft ich auf über 2000m war. Einmal, bei dem großen Stein waren es 2802m das ist die höchst asphaltierte Straße in Europa! Von Isola bin ich dann nach Isola2000 gefahren. Dorthin wollte ich auch mit Christine und Mario das hat es uns aber verregnet. Der Weg war super, der Ort aber das Paradebeispiel wie man es falsch machen kann: Mitten in den Bergen lieblose Hochhäuserhotels hinzubauen und die Berge umzuackern bis nur mehr Piste überbleibt, so stelle ich mir Tourismus nicht vor. Keine Ahnung ob es genug Schnee gibt damit das im Winter nicht Scheiße ausschaut.

Der Col de la Lombarde ist dann wieder wunderschön! Ich bin wieder in Italien und habe gleich dahinter 3 Motorradfahre aus Neunkirchen getroffen.

Heute war es anders als die letzten Male auf dien Straßen, diesmal gab es keine Murmeltiere sondern viel Menschen. das erst Murmeltier habe ich kurz vor der italienischen Grenze gesehen. Mario und Christine wissen wovon ich spreche und die beiden kennen auch das:

Es gibt ja in Italien auch schöne Pässe, besonders in Südtirol das wird jetzt mein nächstes Ziel. Dazwischen gibt es wieder ein wenig Autobahn fahren. Ich hab es jetzt bis rund 100km vor Mailand geschafft, habe mein Zimmer, geduscht und ein Pasta gegessen.

Heute war ein wirklich guter Pässe Tag!

Tag21 Tirol

Das Frühstück habe ich heute am Zimmer eingenommen. Kaffee + ein Strudelding das haben wir so ausgemacht damit ich flexibel bin. Die Autobahnfahrt hat noch eine Weile gedauert, da kann man gut vor sich hin träumen – von seinem Mädel zum Beispiel. Die Strecke von Mailand zum Como See habe ich ein wenig gefürchtet die ist aber relativ gut gegangen. Der Como See kann schon was, nur den George habe ich wieder nicht getroffen.

 

Die Anfahrt zum Gavia Pass war dann so zu sagen die Arbeit vor dem Vergnügen. Ich habe total verdrängt wie schmal dieser Pass, genau genommen, wie schmal die Straße dort ist. Und wie weit man dort runter fliegen kann! Trotzdem ein sehenswerter Pass.

In Bormeo habe ich beim tanken einige Zündapps gesehen, die kennen vermutlich nur 60er Jahrgänge. Endlich wieder Stelvio! Ich habe fast jede der über 80 Kehren genossen!

Danach war es Zeit neue Pässe kennen zu lernen ich bin über den Reschenpass nach Tirol gefahren. Dieser Pass ist sehr gut ausgebaut, so zusagen die Autobahn unter den Pässen.

 

Dann bin ich ein Stück die Inntalautobahn gefahren und dann ins Ötztal abgebogen um über das Timmelsjoch zu fahren. Das Ötztal war besonders zu Beginn mühsam zu fahren viel Verkehr da geht nix weiter, lauter Tiroler! Die fahren nicht zur Seite wenn ich komme! Es hat sich ausgezahlt und ich habe bezahlt – die Maut. Die Tiroler haben eine eigenartige Art des Teilens: Die Nordtiroler verlangen Maut für ein recht kurzes Stück recht simpler Straße in schöner Gegend. Die Südtiroler bekommen keine Maut für den spektakulären Teil der Straße im Süden. Hoch aufwändig wurde ein Straße in eine mehr oder weniger senkrechte Bergwand gebaut!

Den Abschuss hat heute der Jaufenpass gebildet, mit unglaublichen Wolkenstimmungen.


Kurz vor acht bin ich in Antholz angekommen und habe auch ein Zimmer bekommen. Leider ist Simon unser Wirt im Mai verstorben.

 

Tag22 Wieder zu Hause!

Heute morgen bin ich exakt im Staller Sattel Timing aufgewacht! Frühstücken, packen und noch Brot und Speck einkaufen die paar Kilometer nach hinten fahren 10 vor halb neun bin ich an der Ampel gestanden.

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Diese Ampel regelt den Verkehr am Pass, zwischen xx:30 – xx:45 darf man von Italien nach Österreich und von xx:00 – 00:15 von Österreich nach Italien fahren.

Der leichte Regen hat mich nicht gestört, ist ja nur die Wolke die da hängt habe ich mir gedacht. Etwas später hat es dann auch schon aufgerissen:

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In Lienz war es dann auch schon trocken, in Richtung Glockner war es schon dunkler aber was soll’s. Etwas mehr Sorgen haben mir die Biker im Regengewand gemacht die mir entgegen gekommen sind. Also habe ich mir wohlüberlegt gleich nach der Mautstelle meine Jacken Membrane und die wasserdichte Handschuhe angezogen. Gut war es, der leichte Regen war wieder da aber ich war ja angezogen! Die Temperatur ist auf 4°C zurück gegangen während ich zur Pasterze hoch gefahren bin, dort gibt es ja eine tolle Aussicht, ein ordentliches Klo und Schließfächer für Motorradfahrer. Nach dem Klo und ein paar Fotos ist mir dann doch kalt geworden.

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Ich habe mir überlegt die Hosen Membrane anzuziehen, dazu hätte ich aber strippen müssen – eindeutig zu kalt dafür. Die Regenhose drüberziehen? Es ist kalt ich fahre runter da ist es sicher wärmer und der Regen wird auf der Salzburgerseite auch weg sein habe ich beschlosen. Schwerer Fehler der Regen ist intensiv geworden, das kalte Wasser ist meinen Beinen entlang in die Stiefel gelaufen und von der Jacke zurück in die neuen wasserdichten Handschuhe! Zu meiner großen Freude ist dann auch noch das kalte Regenwasser bis zur Unterhose vorgedrungen! Wunderbar, patsch nass bei mittlerweile 3°C auf weit über 2000m Seehöhe. Die Fahrtechnik stocksteif, dafür die Straße natürlich nass mit ein paar rutschigen Stellen. Während ich immer weiter eingefroren bin habe ich beschlossen, dass so nicht bis nach Hause fahren kann. Als ich dann endlich unten war habe ich eine nicht benutzte Mautstelle als Garage benutzt und begonnen meine Sachen zusammen zu kramen: Ein trockene Unterhose, ein Handtuch, die Membranhose, die Regenhose all das habe ich dann im Behinderten WC um bzw. angezogen. Das hat eine Weile gedauert, in der Zwischenzeit hat sich eine kleine Gruppe Amerikaner mit in Deutschland gemieteten BMWs zu meiner Adventure gesellt. Wir haben uns dann gut unterhalten, sie haben darüber gesprochen wie nass sie geworden sind, das habe ich locker gegipfelt in dem ich ihnen die nasse Unterhose gezeigt habe.

Was soll ich sagen, ich bin die übliche Route gefahren, der Regen ist immer da geblieben. Mein zweites Paar wasserdichter Handschuhe war auch bald nass, in Liezen bin ich dann auf die Autobahn gefahren. Kurz vor St, Michael hat der Regen aufgehört. Ich habe eine Raststelle aufgesucht, schnell eine Suppe gegessen und am Parkplatz dann gestrippt. Ein trockenes langes Leiberl angezogen und auch noch meine Windjacke und die letzten trockenen Handschuhe. Blöd schon war der Regen wieder da und hat auch bis Mödling nicht mehr aufgehört.

Endlich mit Eva zu Hause!

Das war es mit dem Blog. Vermutlich werden wir in paar Tagen noch ein paar Daten und Gedanken ergänzen!

Tschüss Andreas

 

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