Irland 2016 Seite5

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Tag 13 – einen Tag früher am Meer gelandet😃☀️😎

Irlandreise-5055-BearbeitetHeute Morgen wurde ich um 5:30 von einem komischen Geräusch aufgeweckt, als ob irgendwo eine Alarmanlage losgegangen wäre und draußen war es unheimlich nebelig. Also beschloss ich den Lärm zu ignorieren und weiterzuschlafen. Als wir beim Frühstück saßen und hat es nur mehr ein wenig genieselt und beim „Satteln“ und Losfahren, war es trocken 😀.

Anne, die Gastgeberin von gestern Abend wäre am liebsten mitgefahren. Sie hat die Schöne bewundert und uns beneidet, dass wir einfach so in der Weltgeschichte herumfahren können. Sie selbst hat neun Kinder im Alter von vier bis zwanzig Jahren und kommt wohl nicht so schnell dazu….. Ja, jedem das seine. Ich bin jedenfalls froh, dass ich jung geheiratet und schnell die Kinder bekommen habe. Momentan können wir das Leben genießen!

Die Fahrt nach Clonmacnoise verlief gut mit ein wenig Spritzregen und Sonnenschein, die uns auch dort treu blieben. Andreas hat wieder ganz tolle Fotos gemacht, sowohl von der Anlage als auch vom Fluss Shannon und eine Auftragsarbeit für Christian – ein Selfie von uns 🙃. Als wir zur Schönen zurückkamen, setzte sich gerade ein irischer Biker, der sein Motorrad quer hinter unserem geparkt hatte, den Helm auf. Als er uns sah, nahm er ihn gleich wieder ab, um zu plaudern. Es war ein nettes Gespräch und er kannte sich gut mit KTM aus. Seine Lieblingsmaschine wäre eine RC 8 und es hat ihn sichtlich beeindruckt, dass Andreas einmal eine besessen hat.

Unsere nächste Station war die Whiskey Distillerey von Kilbeggan, die älteste Irlands. Wie machten eine Rundgang durch den Museumsteil und konnten auch etwas verkosten. Natürlich gingen wir auch in den Shop und nahmen diesmal zwei kleine, typische Whiskeygläser und eine Whiskeymarmelade für uns mit. Jetzt muss nur mehr alles heil nach Hause kommen, aber das haben wir ja auf der Schottlandtour schon geübt.

Da die Zeit schon etwas fortgeschritten war und die Entfernung zu unserem Guesthouse, wo wir Freitag und Samstag nächtigen wollten, nicht sehr groß, hat Andreas angerufen, ob wir heute schon kommen können. Sie hatten nichts dagegen und ich genieße den ungeheuren Luxus drei Nächte im selben Quartier zu schlafen. Am Weg nach Layton, das etwas nördlich von Dublin lag, stellte sich uns noch das Trim Castle in den Weg, das wir noch kurz besichtigten. Es ist eine der größten mittelalterlichen Burgen Irland und diente auch schon öfter als Filmkulisse. Sie liegt am Boyne, einem weiteren schönen Fluss Irlands. Gegenüber von der Schönen parkte ein Audi aus Kitzbühel. Wir treffen hier in Irland wesentlich häufiger auf Österreicher als auf der gesamten Schottlandreise.

Unser Guesthouse in Layton liegt direkt am Meer und ich kann es vom Bett aus sehen und riechen. Ich muss nur über die Straße gehen und schon stehe ich am Strand. Nach dem Abendessen im örtlichen Inn, wo wir uns mit den Einheimischen Pferderennen angesehen haben, gingen wir noch am Strand spazieren. Hier gibt es wieder eine Muschelart besonders häufig und diesmal fanden wir eine ziemlich große bläuliche Qualle….

Morgen steht der Besuch von  Newgrange auf dem Programm. Diese Grabanlage stammt aus 3100 vor Christus und ist damit älter als Stonehedge. Was wir danach machen, ist noch nicht entscheiden und hängt auch ein wenig vom Wetter ab. Am Samstag fahren wir auf alle Fälle mit dem Bus nach Dubiln – ein Tag ohne Stiefeln und Montur 😜.

Tag 14 – oder warum ich immer an Moni denken musste

Heute Nacht hat es heftig geregnet und es hat auch ziemlich abgekühlt. Als wir allerdings mit Blick aufs Meer beim Frühstück saßen, schob das Blau des Himmels eindeutig die Wolken zur Seite und es versprach ein schöner Tag zu werden. Bevor wir zum heutigen geschichtsträchtigen Besichtigungsprogramm aufgebrochen sind, haben wir noch ein paar Fotos an der Sonne gemacht, frei nach dem Motto: „Woran erkennt man, dass Eva mit dem Motorrad auf Urlaub war“ und „Was hat der Himmel mit der Farbe des Meeres zu tun? Ich bin mir sicher, ihr findet es heraus.

Nach dem wir beim dritten Bankomaten endlich auch zu Geld gekommen waren, fuhren wir ungewöhnlich leicht ohne Gepäck nach Bru na Boinne, der beeindruckendsten prähistorischen Grabanlage Irlands in einer Biegung des Flusses Boyne. Wir stellten die Schöne beim Visitorcenter ab und stopften Stiefeln, Hose und Jacke in die leeren Seitenkoffer und gingen leger gekleidet zum Eingang. Wir wollten sowohl Newgrange als auch Knowth besichtigen und wurden daher mit zwei verschiedenfärbigen Pickpunkten, auf denen die Abfahrtszeit unserer Shuttlebusse standen, versorgt. Bevor es losging, konnten wir uns noch ein wenig umsehen und fanden einen sehr guten Shop mit vielen interessanten Büchern und ein paar Stände mit irischem Kunsthandwerk u.a. einen mit Silberschmuck mit keltischen Motiven und einigen handgefertigten Unikaten 😍.

Der erste Shuttlebus brachte uns nach Knowth, wo uns Mark, unser Guide, auf kurzweilige Art viel Wissenswertes näherbrachte. Seit 1962 sind Archäologen damit  beschäftigt, alles auszugraben, zu datieren und zu rekonstruieren, was seit dem Neolithikum dort passiert ist. Ich musste sofort an Moni, die Frau unseres Neffen Andreas denken, die Archäologie studiert. Sie hätte dort ihre Freude gehabt. Pünktlich  nach einer Stunde holte uns der Bus wieder ab und brachte uns zurück ins Besucherzentrum. Dort hatten wir nun Zeit genug, um einen Mittagsimbiss zu uns zu nehmen und dann mit dem nächsten Bus nach Newgrange zu fahren.

Hier hatten wir das Glück ebenfalls wieder eine sehr nette und kompetente Führerin zu haben mit viel Humor. Wir konnten auch in die vermutliche Grabkammer hineingehen, die vor rund dreihundert Jahren entdeckt worden war, aber erst seit 100 Jahren geschützt und erforscht wird. Vieles ist auch hier noch unbekannt. Und schon wieder war Moni in meinem Kopf. In der Mitte wölbt sich die Kammer fast 6m hoch und drei Seitenkammern buchten die Hauptkammer kreuzförmig aus. Es könnte sich also auch um eine Art Tempel handeln. Die Funktion eines Steines über dem Eingang mit Schlitz konnte erst vor rund 50 Jahren geklärt werden. Durch ihn wird am Tag der Wintersonnenwende der gesamte Gang bis in die Grabkammer von der Sonne erleuchtet. Dies wurde uns eindrucksvoll vorgeführt.

Zurück im Besucherzentrum habe ich dann ein paar Bücher und ein Armketterl aus Elementen des irischen Knoten mit und ohne Schmucksteinen gekauft. Dort hätte ich wirklich viel Geld lassen können und Schmuck würde ja auch nicht soviel Platz brauchen….

Nachdem wir heute nur ganz wenige Kilometer gefahren waren, beschlossen wir noch ein wenig dem Fluss zu folgen. Da alle interessanten Dinge in Frühzeit am Fluss gebaut worden waren, würden wir ja vielleicht noch etwas entdecken. Das Erste, was wir sahen, war eine Ruine mit altem Friedhof auf einem Hügel, wo wir natürlich hinmussten. Es war dies „the hill of Slane“ und die Ruine der Kirche und des Klosters ging auf den Hl. Patrick zurück. Am Rückweg erblickten wir dann noch einen Wegweiser zur Mellifont Abbey, einem verfallenen Zisterzienserklosters. Die Reste des Brunnehuases waren noch sehr gut zu erkennen.

Insgesamt war es ein sehr, sehr interessanter Tag, an dem ich viel gelernt habe und Andreas auch wieder das eine oder andere sehr gute Foto machen konnte. Ich habe nicht nur die Sonne genossen, sondern auch die Tatsache, dass es nach 14 Tagen einmal sehr angenehm war, die Montur nur ca. zwei Stunden zu tragen. Morgen habe ich puncto Kleidung auch so viel Glück, da wir mit dem Bus nach Dublin fahren. Ich bin mir sicher, dass auch das Wetter wieder mitspielen wird. Bis dahin, gute Nacht!

Tag 15 – Dublin

Irlandreise-5487Heute war die erste Nacht, seit dem wir in Irland sind, in der es nicht geregnet hat. Wir konnten es kaum glauben. Dafür war das Wetter tagsüber auch nicht so schön wie gestern, aber trocken und zeitweise warm. Wir haben schon um 8h gefrühstückt, damit wir kurz nach 9h den Bus nach Dublin erwischen. Der brachte uns in 40 Minuten mitten ins Zentrum von Dublin, wo wir gleich in einen offenen Doppeldeckerbus der grünen hop on – hop off – Linie umsteigen konnten.

Der Fahrer – sehr gutaussehend 😉 – fragte zuerst, ob wir wirklich bei ihm mitfahren wollen, da nur Englisch gesprochen wird. Danach erklärte er uns, dass das obere Geschoß reserviert wäre. Als er merkte, dass wir diskutierten, ob wir auf den nächsten warten solle, kam: „It’s o.k., I’m joking “ und so ging es dann alle 17 Stationen bis zum Guiness Storehouse weiter. Greg, unser multitasking driver, begrüßte immer die neu zugestiegenen Fahrgäste und wechselte dabei mehrfach den Namen. Als wir ausgestiegen sind, habe ich mich daher nicht nur bei Greg sondern auch bei Mick, Shaun, Liam und Paddy verabschiedet.

Insgesamt war es eine sehr informative und sehr kurzweilige Fahrt bis zu Guiness, auf der ich wieder etwas dazugelernt habe. Es war mir nicht bewusst, dass der Duke of Wellington ein geborener Dubliner war. Außerdem hörten wir einige Witze. Vor vier Jahren, als ich beim CF-Kongress in Dublin war, habe ich die Tour schon einmal gemacht. Damals gab es viel weniger Baustellen – es scheint, dass sie die Geleise der Straßenbahn erneuern – allerdings mussten wir damals oft anhalten, da die Straßen gesperrt waren, da Läufer die Fackel mit dem olympischen Feuer durch Dublin getragen haben. Damals bin ich bei Guiness allerdings nicht ausgestiegen.

Das was dort abläuft, ist eine riesige Werbemaschinerie und alles in ungeheurer Lautstärke. Man beginnt im Obergeschoß, das einzig und alleine Shops beherbergt, die Guiness auf allem für alle vermarkten. Der Gesamteindruck wird noch durch laut dröhnende Musik abgerundet. Ich besorgte also zwei Audioguides und wir stiegen einen Stock höher, wo wir etwas über die Bestanteile von Bier erfuhren. Insgesamt haben wir 7 Stockwerke erklommen, von denen drei mit der Bierherstellung und dem Transport zu tun hatten, der Rest war Marketing. Im 6. Stock haben wir dann Salat gegessen und unser Gratisguiness genossen. Im 7.Stock liegt in einem Glasrondo die Gravity bar, wo die Musik noch lauter dröhnt als im Obergeschoß und sich alle Leute drängen, die ihr Gratisguiness noch nicht getrunken haben. Die Aussicht wäre wunderbar, wenn man zu den Glasscheiben vordringen könnte. Ich mag den Geschmack von Guiness und sie verstehen etwas vom Merchandising, ansonsten habe ich letztes Jahr in der Brauerei von Zwettl mehr gelernt.

Wir stiegen also in den nächsten Bus und ließen zwei Whiskeydestillerien links liegen und fuhren durch bis zum Stop 22, von wo man am schnellsten nach Temple Bar kommt. Das ist ein Viertel, das für seine Kneipen und Lokale bekannt ist. Dort war wirklich viel los. Wir gingen dann noch durch die eine oder andere Einkaufsstraße mit Straßenmusikern, bis wir schließen vor dem National Museum of Archeology landeten. Das wollten wir ohnehin besuchen. Also gingen wir hinein und zuerst auf die Toilette, wo wir die Lautsprecherdurchsage hörten, dass sie in fünf Minuten schließen….. Es gelang uns jedoch die Original Macehead-Figur aus Knowth zu finden, deren Kopie wir tags zuvor gesehen hatten. Schade, dass wir so spät zu diesem Museum gekommen sind, dort gäbe es noch viel Schönes und Interssantes zu sehen. Und die Nationalmuseum sind alle bei freiem Eintritt zu besuchen 😀.

Gerade als wir am Weg zurück zum Stop 22 waren, blieb neben uns bei einer roten Ampel ein Bus der Grünen Linie stehen und am Steuer Greg…. Wir winken, er winkt zurück und lässt uns Mitten auf der Straße einsteigen. Den anderen Insassen erklärt er, dass wir jetzt für alle singen werden. Wir sind dann fast die gesamte Runde noch einmal mit ihm gefahren und kamen 30 Minuten vor Abfahrt unseres Busses nach Layton bei der Umsteigestation an. Zeit genug, um noch etwas zu trinken zu kaufen und die Blase zu entleeren….. Dieses scheint eines unserer Hauptthemen auf der Tour zu sein 😜.

Da es doch schon 20h war, als wir wieder in unserem Guesthouse waren, bestellten wir etwas beim take away-Inder im Nebenhaus und gingen während der Wartezeit am Strand spazieren. Jetzt sind die Fotos am PC, die Vorauswahl für den Blog ist in der Mediathek und ich bin fertig mit dem Schreiben und hundemüde. Morgen in der Früh wird gepackt und dann geht es für mich auf den Flughafen und für Andreas zur Fähre. Das Abenteuer Irland ist fast vorbei  😢.

 

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